Interview mit Innovationspreisträgerin Elke Theobald

"Wir erschließen auch die Datenquelle Web 2.0"

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Sie den Monitor auch auf SaaS-Basis anbieten. Im BI-Bereich zeigen sich die Anwender bei Leihsoftware ja vergleichsweise zurückhalten. Funktioniert das denn bei Ihnen?

Elke Theobald: Eindeutig ja. Um den Mittelstand ins Boot zu holen, wollen wir insgesamt die Einstiegshürden niedrig halten - auch durch einfache Bedienbarkeit und Implementierung. Auf das SaaS-Modell greifen bei uns vor allen Dingen mittelständische Marktforschungsinstitute und Consulting-Firmen zu. Diese Unternehmen kann der Monitor schnell den gewünschten Marktüberblick verschaffen, aber eine In-House-Lösung wäre für sie zu teuer. Großunternehmen bevorzugen hingegen eindeutig Intranet-Lösungen.

Interessieren sich den vorwiegend Mittelständler oder Großunternehmen für den Management Monitor?

Elke Theobald: Im Prinzip beide, auch wenn sich zurzeit - wohl auch die Krise bedingt - der Mittelstand deutlich weniger entscheidungsfreudig zeigt als die großen Firmen. Zu unseren Kunden zählen beispielsweise ein führender Motorradhersteller, der den Monitor für sein europaweites ReportingReporting einsetzt, und ein Telekommunikationsanbieter, der damit die CAPI-Steuerung für sein Call Center-Management macht. Genauso mit im Boot haben wir aber auch den mittelständischen Möbelhersteller, der damit seine Produktionsdaten überwacht. Unser System ist modular aufgebaut und kann auf die verschiedensten Unternehmens-Anforderungen zugeschnitten werden. Alles zu Reporting auf CIO.de

Wird an einer weiteren Verbesserung der Lösung geforscht?

Elke Theobald: Selbstverständlich. Wir arbeiten zum Beispiel an Visualisierungstechniken, um mit innovativen Oberflächen die Usability zu optimieren. Zudem wollen wir noch weitere Quellen wie etwa TwitterTwitter erschließbar machen. Darüber hinaus wollen wir die Mehrsprachigkeit bei der semantischen Analyse verbessen und das BI-System mit geführten Assistenten für die Anwender weiter vereinfachen. Alles zu Twitter auf CIO.de

Laufen am STZUE noch weitere BI-Projekte?

Elke Theobald: Es gibt in der Tat noch ein weiteres interessantes Entwicklungsprojekt in diesem Umfeld, das aus unserer Tätigkeit als Hochschullehrer geboren wurde. Dabei handelt es sich um den Aufbau einer Plattform für Klausur-Trainings unserer Studenten. Dieses System setzen wir bereits hochschulintern ein, werden es aber unter www.klausur-training.de auch bald bundesweit zur Verfügung stellen. Auf Basis unserer BI-Technologie können Studenten Wissenstrainings durchlaufen. Mit Hilfe einer anschließenden Visualisierung ihrer Lernkurve und dem Vergleich mit den Benchmarks in ihrer Gruppe können sie so ihren eigenen Lernerfolg kontinuierlich verbessern. Bei unseren Studenten ist dieses System bereits ein großer Erfolg. Im vergangenen Semester haben es etwa 100 Studenten im Fach Kosten- und Leistungsrechnung 22.000 mal eingesetzt.

Zur Startseite