Wie Young Professionals ihre Karriere planen

Wir sind dann mal weg

28.07.2008
Von Klaus Werle
Markus Oeken (33): Alter Job: Johnson & Johnson (Financial Analyst, Controller) Neuer Job: PricewaterhouseCoopers (Manager Valuation & Strategy) Wechselgrund: Abwechslung in verschiedenen Projekten, breiterer Blickwinkel, Unabhängigkeit als Dienstleister.
Markus Oeken (33): Alter Job: Johnson & Johnson (Financial Analyst, Controller) Neuer Job: PricewaterhouseCoopers (Manager Valuation & Strategy) Wechselgrund: Abwechslung in verschiedenen Projekten, breiterer Blickwinkel, Unabhängigkeit als Dienstleister.
Foto:

Markus Oeken (33), seit Februar diesen Jahres Manager bei PricewaterhouseCoopers, hat noch an seinem letzten Tag bei Johnson & Johnson mehrere ProjekteProjekte abgeschlossen. Fast fünf Jahre war der ausgebildete Steuerfachgehilfe und studierte Betriebswirt dort, auf vier verschiedenen Positionen, mal als Controller, mal als Finanzanalyst. "Ich war im Leadership-Development-Programm, wurde gefördert, durfte im Ausland arbeiten - es war perfekt", sagt Oeken, der mit kunstvoll verwuschelten Haaren, im dunklen Nadelstreif und mit energischer Nase an den jungen Tom Cruise erinnert. Alles zu Projekte auf CIO.de

Johnson & Johnson hat also alles richtig gemacht, doch als im Sommer 2007 mal wieder ein Headhunter bei Oeken anrief, konnte er nicht widerstehen: "Ich mochte immer schon die Unabhängigkeit eines Dienstleisters, die Abwechslung in verschiedenen Projekten, den breiteren Blickwinkel." Die Position in der PwC-Unternehmensbewertung, das Beraten bei Transaktionen, passte perfekt. Die Reaktion von Johnson & Johnson auf seine Kündigung hat Oeken dann trotzdem überrascht: "Wir haben uns in einem sehr guten Verhältnis getrennt. Die meisten konnten meine Entscheidung verstehen, viele haben mir sogar zugeraten."

Die Zeit der 30-jährigen Firmenjubiläen ist vorbei. Schon Absolventen rechnen heute damit, im Laufe ihres Berufslebens fünf Arbeitgeber anzusammeln. Das häufige "Bäumchen, wechsel dich", darauf müssen sich die Firmen einstellen, wird zur Normalität.

"Am meisten fürchten die Professionals, zu lange in einer Position zu bleiben und eine fachliche Ohrenmarke verpasst zu bekommen, die sie für höhere Führungsjobs disqualifiziert", sagt Kienbaum-Geschäftsführer Kracht.

Bei dem Versuch, diese Gefahr zu vermeiden, schießt manch einer allerdings über das Ziel hinaus. Denn von einem Wechsel nur um des Wechselns willen raten Headhunter unisono ab. "Gerade in dieser Generation setzen viele sich und ihre Vorgesetzten mit ihrem beruflichen Zukunftsdesign zu sehr unter Druck. Das kann auch nach hinten losgehen", sagt Kleinen.

Zur Startseite