IT-Branche sucht Frauen

"Wir verlieren die Mädchen schon früh"

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Karriere wie im Kinderbuch

Doch an der Erfüllung scheint es zu hapern. Mit Sorge beobachten die Diskussionsteilnehmer, dass viele Frauen im mittleren Alter Unternehmen verlassen, um sich beispielsweise als Coach oder Beraterin selbstständig zu machen. "Und genau diese Frauen fehlen dann als Vorbilder für die jüngeren", betont Brekenfeld. Denn nicht nur die Unternehmen sind in der Verantwortung, Frauen gezielt zu fördern - Frauen müssen diese Herausforderungen auch annehmen und Präsenz zeigen.

Deloitte will das Problem nun durch Familienphasengespräche lösen. Was braucht welche Mitarbeiterin, welcher Mitarbeiter wann? Ein erstes Ergebnis bestätigt Klassisches: Männer nehmen selten mehr als zwei Monate Elternzeit. Was nicht immer daran liegt, dass sie das so wollen. "Für Männer scheint dies noch eine Herausforderung darzustellen", beobachtet Glaser. Dabei forciert gerade die kommende Generation YGeneration Y den Wertewandel. Diese Männer wollen ihre Kinder nicht mehr nur am Wochenende sehen. Alles zu Generation Y auf CIO.de

Botschafter gesucht

Stichwort Familie: Funkes gute Erinnerung an ihre IBM-Kindheit führt zu der Idee, Eltern zu Botschaftern des eigenen Unternehmens zu machen. So kann ein Tag festgelegt werden, an dem die Kinder mit ins Büro gebracht werden. Glaser kennt einen Verlag, der Kinderbücher druckt mit dem Titel "Mein Papa/Meine Mama arbeitet bei…" Mitarbeitergewinnung hat eben viele Seiten.

Immerhin lassen sich Punkte wie Elternzeit und flexibles Arbeiten, Belohnungssysteme und Hochschulmarketing konkret angehen. Schwieriger ist das bei der subtilen Benachteiligung von Frauen, die kaum zu benennen ist, immer aber zu spüren. Gar nicht abwegig sei daher eine ganz simple Idee: Unisex-Toiletten. Auffallend oft und auffallend lang verschwinden die Herren nach wichtigen Meetings auf dem stillen Örtchen. Die gläserne Decke - möglicherweise hängt sie eben auch dort.

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