BSI ist im Spiel

WM 2006: Kicken gegen Viren und Trojaner

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Günther Ennen und sein Team spielen Szenarien durch, die sich im Rahmen der Weltmeisterschaft ereignen könnten. Dazu ein konkreter Fall: Ein Online-Wettbüro wird mit einem Distributed-Denial-of-Service-Angriff erpresst. Die Täter verlangen Geld dafür, dass sie die Internet-Anbindung des Wettbüros nicht mit Datenpaketen überfluten. Für solche Fälle hat das BSI-Team vorab Zuständigkeiten festgelegt und bezieht, wenn nötig, externe Stellen ein. Die Situation wird hinsichtlich entstandener Schäden, möglicher Folgeschäden und strafrechtlicher Konsequenzen analysiert. Ziel ist nicht zuletzt, für den Wiederholungsfall gerüstet zu sein.

Mancher spielt nicht für Geld

Allerdings geht es nicht immer ums Geld. Günther Ennen rechnet auch mit Sportsfreunden, die bei der WM ihre politischen Ideologien aufs Feld schicken: Hate-Sites, Hass-Stätten, nennt er ungebetene Web-Auftritte zu Propaganda-Zwecken. "Da arbeiten wir je nach Sachlage mit Bundeskriminalamt, Verfassungsschutz oder anderen Stellen zusammen", sagt er.

Insgesamt sollen rund fünfzig BSI-Mitarbeiter in Tag- und Nacht-Schichten dafür sorgen, Kriminelle aus dem Netz zu kicken.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wurde 1991 gegründet und beschäftigt insgesamt 450 Mitarbeiter. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Unterstützung der E-Government-Initiative Bundonline 2005, Sicherheitspartnerschaften mit Wirtschaftsunternehmen oder die Sensibilisierung der Bürger in Fragen der IT-Sicherheit.

Günther Ennen hat die Arbeit seines Amtes für die Fußball-Weltmeisterschaft auf einer Tagung des Sicherheitsanbieters Genua (Gesellschaft für Netzwerk-und Unix-Administration) in der Münchner Allianz Arena vorgestellt.

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