Capgemini Consulting und MIT

Woran IT-Transformation noch scheitert

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Ungeachtet dieses Drucks von innen und außen, heißt es in der Studie, schöpfen nur "sehr wenige" Firmen die Möglichkeiten aus, den Wandel durch Technik zu unterstützen. Stattdessen geben die Unternehmen Unsummen für neue CRM- oder ERP-Lösungen aus, um am Ende doch nur "auf dem untersten Level" von diesen Investitionen zu profitieren. Im Umkehrschluss heißt das: Es wäre mehr drin, wenn die Firmen die Möglichkeiten der neuen Technologien besser nutzen und etwa ihre Prozesse an die Technik anpassen würden.

So bieten moderne ERP-Systeme beispielsweise sehr viel bessere Finanzdaten für strategische Entscheidungen als früher und könnten dazu genutzt werden, mit Lieferanten über bessere Preise zu verhandeln. Dem HandelHandel würden - ein anderes Beispiel - mittlerweile reichlich Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden vorliegen, aber es fehlt ihnen an den nötigen Analysefähigkeiten, um die Macht dieser Daten zu verstehen und zu nutzen. Top-Firmen der Branche Handel

Unternehmen, die auf moderne Technik setzen, seien auf dem richtigen Weg, und damit anderen Firmen weit voraus, beschwichtigen Capgemini und MIT. Aber auch die Fortgeschrittenen hätten bislang eben nur eine Etappe zurückgelegt.

Transformation nur über Top-Down-Ansatz

Untersuchungen der Methoden, mit denen Unternehmen an die digitale Transformation herangehen, zeigen: Unternehmen benötigen einen Top-Down-Ansatz. Der Grund ist einfach: Die Transformation erstreckt sich über verschiedene Abteilungen und Strukturen und erfordert daher eine "übergeordnete Sicht", wie es in dem Bericht heißt, ist also "Chefsache". Nicht erwähnt wird, dass dieser Umbau durchaus auch Aufgabe des CIOs sein kann, denn er besitzt ebenfalls eine abteilungsübergreifende Sicht auf die Dinge.

Dieser Schluss drängt sich angesichts eines weiteren Einzelergebnisses tatsächlich noch mehr auf: Die größte Hürde bei der Umsetzung ist demnach für mehr als drei Viertel der Befragten das fehlende Know-how auf Führungsebene oder bei den Mitarbeitern. Mehr als die Hälfte hält zudem die Unternehmenskultur für hinderlich, weil sie Veränderungen gegenüber nicht offen ist. Allerdings: Auch die IT gilt weiteren 50 Prozent der Befragten als interner Bremser, weil sie "komplex und ineffizient" sein kann.

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