BMW

Z4 neu, CIO auch

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Karl Erich Probst hat im Januar 2006 die Leitung der Zentralen IT beim Münchener Autohersteller BMW übernommen. Er folgt auf Jürgen Maidl, der jetzt den Bereich Organisation und Inhouse Consulting verantwortet.
BMW-Spaßmobil: das Z4 Coupé.
BMW-Spaßmobil: das Z4 Coupé.
Foto: BMW Group

Bei BMW sei es normal, dass Führungskräfte nach drei bis fünf Jahren neue Positionen übernehmen, begründete ein Unternehmenssprecher den Wechsel. Probst übernimmt die Verantwortung für einen Bereich mit mehr als 700 Beschäftigten. Zuletzt war er als Investmentmanager bei Techno Venture Management tätig. Davor arbeitete er als Geschäftsführer bei T-Systems.

IT für neues Auslieferungszentrum

Geplante IT-Projekte darf der 49-Jährige zwar vorerst nicht kommentieren - auch das ist eine der zahlreichen BMW-Regeln. Ganz offiziell gibt es aber drei IT-Projekte, die die Kommunikationsabteilung derzeit für die größten und spannendsten hält: So soll die IT erstens die "BMW Welt“, also ein Erlebnis- und Auslieferungszentrum in München, unterstützen. Sie soll zweitens die Werkslogistik verbessern und drittens die Finanzprozesse harmonisieren, die Berichts- und Steuerungsgrößen standardisieren und die Systemlandschaft vereinheitlichen.

Probst kann mit diesen Aufgaben zufrieden sein, denn sein Vorgänger Maidl hinterlässt ihm damit ein Feld, in dem die wesentlichen IT-Fragen geklärt sind. Weder gerät Probst in irgendwelche festgefahrene SAP-Rollouts noch gängeln ihn zehnjährige Outsourcing-Verträge an Partner, die man eigentlich nicht mehr haben möchte. Klassisches OutsourcingOutsourcing hat der alte CIO immer abgelehnt. Die BMW Group betreibt Multi-Sourcing, das Maidl gerne als Outtasking bezeichnet hat: Es gibt keine langfristige Bindung an bestimmte Lieferanten. Jede Vergabe wird projektbezogen neu entschieden - dann aber auch in großem Umfang: Der Fremdleistungsanteil liegt bei 70 Prozent. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Frei von Kontrahierungszwängen

BMW selbst tritt ebenfalls als IT-Dienstleister am Markt auf. Anders als die anderen großen Automobilbauer haben die Münchener jedoch nie die eigene IT in eine Tochter ausgelagert, sondern wenn, dann IT-Firmen zugekauft. Dazu zählen: Softlab Group mit Axentiv (SAP-Beratungshaus), Entory (IT-Consultant für Finanzdienstleister), Nexolab (Consulting Company mit Automotive-Kompetenz) und Softlab (Projekt- und Beratungshaus). Probst kann jedoch auch diesbezüglich aufatmen. Bei keinem der Tochterunternehmen besteht ein Kontrahierungszwang.

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