Geschäftsmodelle und IT

Zehn Fragen für den wertschöpfenden CIO - Teil 1

31.07.2006
Von Hubert Österle und Henning Kagermann

4. Welche neuen Kundensegmente oder Regionen können wir durch die Informatik erreichen?

Das Unternehmen nutzt seine Wachstumschancen, wenn es seine Zielkunden weltweit erreicht, also über seine angestammte Region aber auch über angestammte Kundensegmente hinaus.

Zwei Drittel der von Österle und Kagermann befragten Vorstände sehen in der Globalisierung die grösste Herausforderung für ihr Geschäft und verfolgen eine Strategie des Wachstums in neue Märkte. Herbert Meyer, CFO von Heidelberger Druckmaschinen betont: "Entwicklungskosten neuer Druckwerke können wir nur noch über einen globalen Absatzmarkt erwirtschaften." Das Unternehmen möchte deshalb weltweit der "beste Partner" seiner Kunden sein - sei es eine Druckerei in China, Brasilien oder Deutschland.

Im Service steht dem Kunden beispielsweise rund um die Uhr ein Ansprechpartner zur Verfügung. Dieser kann mit dem Kunden zusammen über ein Remote Service Tool das Problem lösen und dafür bei Bedarf online auch Spezialisten beiziehen. Noch einen Schritt weiter geht der ebenfalls angebotene "Proactive Service". Die Maschine meldet auftretende Probleme über das Internet direkt an das Serviceteam von Heidelberger Druckmaschinen, das defekte Teile austauschen kann, bevor es zum Stillstand der Maschine kommt.

Der bekannte Schweizer Schokoladenfabrikant Lindt&Sprüngli belieferte traditionell den Grosshandel. Das Unternehmen möchte aber auch den Endkunden erreichen und ihn ähnlich wie Blumenservices beim kurzentschlossenen Verschenken über Internet und Call Center unterstützen. Die notwendige feingliedrige Logistik ist keine Kernkompetenz des Unternehmens, sondern wird von yellowworld bezogen. Die Tochter der Schweizer Post tritt als Logistikvermittler auf und koordiniert über eine Exchange für die Auftragsabwicklung ein Netzwerk von Spezialisten unter anderem für Kleinkommissionierung, weltweite Zustellung und Zahlungsabwicklung. Lindt & Sprüngli konnte so das neue Geschäftsfeld "Privatkunde" schnell und kostengünstig erschliessen.

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