Geschäftsmodelle und IT

Zehn Fragen für den wertschöpfenden CIO - Teil 2

07.08.2006
Von Hubert Österle und Henning Kagermann

Viele Unternehmen erhöhen die Eintrittsbarriere für die Konkurrenz auch dadurch, dass sie dem Kunden Komplexität in seinen Prozessen abnehmen. Röhm stellt Spezialkunststoffe, beispielsweise für die Lackindustrie, her. Zusammen mit BASF Coatings entwickelte der Degussa-Geschäftsbereich Röhm ein erweitertes Vendor Managed Inventory, das neben der Bewirtschaftung eines Konsignationslagers, der aktuellen und exakten Übernahme der Tankfüllungen beim Kunden via Telemetrie, der Übernahme von Vorhersagewerten, der Weitergabe von Qualitätsinformationen zu Chargen auch die elektronische Abrechnung der Lieferungen umfasst.

Der frühzeitige Zugriff auf planungsrelevante Daten und Prozessvereinfachungen kompensierten den Mehraufwand für die Lagerbewirtschaftung. Die Partner errechneten ein gemeinsames Einsparvolumen von 500.000 EUR jährlich, wovon bisher 100.000 EUR pro Jahr allein an Bestellkosten eingespart werden konnten. Röhm sieht seinen Hauptnutzen in der stärkeren Verbindung mit dem Kunden und dessen Prozessen.

Die Informatik kann dem Unternehmen helfen, sich durch überlegenes Know-how und effiziente Zusammenarbeit durch elektronische Kooperation gegen neue Wettbewerber zu behaupten. Kundendatenbanken und Prozesse, die diese Daten nutzen, setzen allerdings oft hohe Anfangsinvestitionen und häufig jahrelanges Durchhaltevermögen voraus.

7. Welche Kostensenkung in den Geschäftsprozessen ist durch IT möglich?

Operational Excellence, also die Fähigkeit, kundenindividuelle Lösungen schnell und kostengünstig bereitzustellen, gilt heute vielfach als selbstverständlich. Tatsächlich können aber nur jene Unternehmen aus Lösungspaketen für individuelle Kundenprobleme Unternehmenswert schaffen, denen es gelingt, die damit verbundene Komplexität zu managen.

Schiesser, bis vor wenigen Jahren ein integriertes Unternehmen für hochwertige Wäsche (vom Design über die Produktion bis zur Distribution), konzentriert sich zunehmend auf seine Kernkompetenz, die Herstellung hochwertiger Kleidungsstücke, unter anderem auch für Marken wie Polo Ralph Lauren, Puma, Levi’s oder Mexx.

Zur Startseite