Facebook verdient im Mobile-Bereich Geld

Zuckerberg: "Wir wollen die ganze Welt vernetzen"

25.07.2013
Rund drei Viertel der Facebook-Nutzer greifen inzwischen von Smartphones und Tablets auf das weltgrößte Online-Netzwerk zu. Das war anfangs ein großes Problem für Facebook, doch dem Unternehmen gelang eine schnelle Wende.
"Die Leute verbringen mehr Zeit bei Facebook als jemals zuvor", freut sich Mark Zuckerberg.
"Die Leute verbringen mehr Zeit bei Facebook als jemals zuvor", freut sich Mark Zuckerberg.
Foto: CIO.com

Wer heute bei FacebookFacebook schaut, was seine Freunde treiben, der tut das gerne von seinem Smartphone aus. Das ist immer griffbereit und muss nicht erst hochgefahren werden wie der heimische Computer. Was für den Nutzer praktisch ist, war früher aber ein Problem für Facebook: Denn auf den kleinen Bildschirmen lassen sich nur schwer klassische Werbebanner unterbringen. Und mit Werbung verdient das Soziale Netzwerk nun einmal sein Geld. Doch Firmengründer Mark Zuckerberg und sein Team haben aus der Not eine Tugend gemacht und einen Weg gefunden, mit Anzeigen auf dem Mobilgerät riesige Umsätze zu erzielen. Alles zu Facebook auf CIO.de

"Die Leute verbringen mehr Zeit bei Facebook als jemals zuvor", frohlockte Zuckerberg am späten Mittwoch bei der Vorstellung der jüngsten Geschäftszahlen. Der Hauptgrund: das Smartphone. Im vergangenen Quartal kamen bereits 41 Prozent der Werbe-Dollar von mobilen Geräten - ein kräftiger Sprung nach 30 Prozent noch drei Monate zuvor. Das Unternehmen scheint damit der Börse den verlorenen Glauben an sein Geschäft zurückgegeben zu haben. Die Aktie schoss nach den Zahlen um bis zu 20 Prozent hoch.

Damit kann Mark Zuckerberg wieder beruhigter große Töne spucken. Die Marke von einer Milliarde Nutzer zu erreichen, sei zwar ganz nett gewesen, sagte der 28-Jährige in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen. "Aber es gibt nichts magisches in einer Milliarde, das wahre Ziel ist es, jeden auf der Welt zu vernetzen", verkündete Zuckerberg. Der Satz ist ironischerweise auch eine Antwort auf das berühmte Zitat aus dem Facebook-Film "Social Network", in dem der Zuckerberg-Weggefährte Sean Parker erklärt, eine Million Dollar sei wenig Geld: "Weißt Du, was cool ist? Eine Milliarde Dollar."

Es ist rund ein Jahr her, dass Facebook groß umdenken musste. Das Online-Netzwerk verdiente sein Geld von Anfang an mit Werbung, doch das ganze Geschäft war auf die Nutzung am Computer ausgerichtet, mit Werbeanzeigen am Bildschirmrand. Als immer mehr Nutzer ihre Facebook-Profile über SmartphonesSmartphones und TabletsTablets ansteuerten, wurde Facebook kalt erwischt: Aus den mobilen Apps kam damals kaum Geld. Diese Schwachstelle war einer der zentralen Gründe für den Einbruch der Aktie kurz nach dem Börsengang. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Der jetzige Kursanstieg ist die Belohnung dafür, dass Facebook seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Anzeigen wurden in den vergangenen Monaten konsequent aus den Randbereichen mitten ins Blickfeld der Nutzer verlagert, zwischen die einzelnen Neuigkeiten ihrer Facebook-Freunde. Damit kann man sich ihnen jetzt auch auf mobilen Geräten nicht mehr entziehen. Während einige Mitglieder die Anzeigen-Flut als Belästigung empfinden, betont Facebook, dass sie häufiger angeklickt werden als zuvor.

Zudem startete Facebook eine Offensive bei den Werbeprodukten. Im vergangenen Quartal sei besonders gut lokale Werbung von Geschäften in der Nähe der Nutzer gelaufen sowie Anzeigen, die zum Download von Apps einladen, erklärte Facebook-Managerin Sheryl Sandberg.

"Wir wissen, dass wir noch viel harte Arbeit vor uns haben", räumte Sandberg zugleich ein. So war eine mit großen Erwartungen verbundene Idee bisher ein Reinfall: Die Benutzeroberfläche Facebook Home für Android-Smartphones. Trotz einer großen Werbekampagne blieben die Download-Zahlen bislang enttäuschend. Zuckerberg versicherte zugleich, dass Facebook nicht aufgeben und Home weiterentwickeln werde, ebenso wie die jüngst gestartete erweiterte Facebook-Suche, mit der man mehr über die Interessen und Vorlieben seiner Freunde erfahren kann. Getreu seinem Motto: Wir wollen die ganze Welt vernetzen. (dpa/rs)

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