Re-Organisation

Zurück in die Zukunft

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Differenzierung braucht die Nähe zum Geschäft

Dass die EON-IT im Jahr 2011 so gesehen wieder eher an eine traditionelle interne IT-Abteilung erinnert, findet Koletzki durchaus angebracht: "Schließlich müssen sie sich an den Prioritäten orientieren, die durch die Marktgegebenheiten gesetzt werden." Wenn Kosten keine Rolle spielen und die Individualität der Abteilungen wichtig ist, müsse die IT dezentralisiert aufgestellt sein und nach einzelnen Services abrechnen. "Angesichts der Forderungen unserer Stakeholder haben wir uns aber bewusst dafür entschieden, die IT zu zentralisieren und die Abrechnung auf Baseload-Agreements zu gründen, um das Kosten-Management zu verbessern."

Auch sonst gibt sich Koletzki pragmatisch. Ambitionen von IT-Organisationen, die über die Unterstützung des eigenen Geschäfts hinausgehen, erteilt er eine klare Absage: "Wir machen das, was wir am besten können, nämlich IT." Seiner Ansicht nach konzentriere sich ein moderner CIO auf IT-Themen, mit denen sich das Unternehmen im Markt differenzieren kann. "Keine Firma verdient einen Euro mehr, weil sie die beste Hauptbuchhaltung hat." Jedoch helfen etwa intelligente Strom- und Gaszähler beim Energiesparen, und Tools für die mobile Kommunikation und Kollaboration erlauben kürzere Reaktionszeiten. "Mit innovativer IT unterstützen wir den Konzern dabei, Wettbewerbsvorteile zu erzielen", sagt der IT-Manager.

Um den tatsächlichen Bedarf und die Möglichkeiten für eine Differenzierung zu erkennen, müsse jedoch die Nähe zum Geschäft gesucht werden. Koletzki, der seit sieben Jahren für EON arbeitet, war CIO der Sparte Energy Trading (Energiehandel) und dabei "nie ausschließlich mit PCs und Netzwerken betraut, sondern immer nah am Business dran". Seine Devise seit dieser Zeit: "Man muss verstehen, was die Mitarbeiter in den Fachabteilungen brauchen, welche Risiken bestehen und welche Geschäfte sie tätigen - nur dann kann ich ihnen glaubwürdig empfehlen, welche IT sie wie einsetzen sollten."

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