Healthcare IT


Uniklinik Essen

Zwei IT-Chefs setzen auf Künstliche Intelligenz

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Dieses Projekt soll herausfinden, ob Ärzte auf Basis des KI-Befundes besser diagnostizieren als ohne solche Unterstützung. Die Klinik stellt die Ergebnisse der Studie auf dem amerikanischen Röntgenkongress im Dezember 2016 vor.

Die Skills für solche Projekte haben de Greiff und Forsting im IT-affinen Haus. Die Ruhrpötter haben nicht nur beim Einsatz von da Vinci die Nase vorn. Sie arbeiten auch schon seit dem Jahr 2000 mit PACS, einem Bilddatenarchivierungs- und Kommunikationssystem für medizinische Zwecke. De Greiff verantwortet außerdem das Radiologie-Informationssystem RIS.

Doch auf Dauer werden die jetzigen Ressourcen für die digitale Transformation nicht reichen, sagt de Greiff. Der IT-erfahrene Physiker versteht sich als der Techniker im Tandem: Während Mediziner Forsting strategische Aufgaben übernimmt, die fachlichen Anforderungen einbringt und den Kontakt zum Vorstand hält, sieht De Greiff die Personalführung bei sich. Etwa 70 Kolleginnen und Kollegen arbeiten in der zentralen IT-Abteilung, meist Fachinformatiker, Anwendungsentwickler, Systemadministratoren. Dezentral beschäftigen einzelne Institute des Klinikums jeweils etwa zwei bis drei Informatiker, die vor Ort individuelle Lösungen entwickeln.

"Unser Team ist bisher nicht sehr akademisch"

"Unser Team ist bisher nicht sehr akademisch", resümiert de Greiff. In den OPs mögen High-Tech-Roboter radikale Prostatektomien durchführen, aber die häufigste Nachricht an die IT-Abteilung lautet noch immer, dass es der Drucker nicht tut. De Greiff will ab jetzt verstärkt Spezialisten für die IT in einer modernen Hochleistungsklinik ausbilden und entwickeln. Er stellt klar: "Wir bilden keine Leute mehr aus, die in erster Linie PCs reparieren werden."

Auch am Universitätsklinikum Essen gestaltet sich die IT bimodal. "Erst einmal muss das Abrechnungssystem funktionieren", erkennen beide IT-Entscheider an. Konkrete Projekte für das laufende Jahr kreisen denn auch um die Erweiterung auf ein drittes Rechenzentrum und die Windows 10-Migration. "Das Tagesgeschäft vollständig im Griff zu behalten, ist in einem Krankenhaus eine Illusion", weiß de Greiff, "da gibt es immer irgendwelche Baustellen."

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