Healthcare IT


Uniklinik Essen

Zwei IT-Chefs setzen auf Künstliche Intelligenz

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Ebenso aber geht es um die Elektronische Patientenakte. Die wollen viele Kliniken, eine weltweite Organisation namens HIMSS (Health Information Management System Society) hat zum besseren Vergleich eine siebenstufige Skala vorgelegt, die jedes Krankenhaus auf dem Weg in die Digitalisierung verortet. Das UK Essen befindet sich bereits zwischen den Stufen fünf und sechs, 2018 soll die siebte Stufe erreicht sein. Das kann in Deutschland bisher nur die Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf für sich beanspruchen.

Arztbrief in Minuten erstellen

De Greiff und Forsting wissen, dass Digitalisierungsprojekte wie eben die Elektronische Patientenakte nicht gegen die Beschäftigten durchgesetzt werden können. Hier nützt Forsting sein eigener Berufsweg als Mediziner. "Wenn die Kollegen sehen, dass sie für das Erstellen des Arztbriefes nicht mehr Tage brauchen, sondern nur noch Minuten, merken sie selbst, welchen Vorteil sie haben", sagt er.

Als Radiologe bringt Forsting Technologie-Verständnis mit. Das teilt er mit dem Ärztlichen Direktor der Essener Universitätsmedizin, Professor Jochen A. Werner. Im Herbst 2015 erst kam Werner ins Haus und hob bei seinem Antritt Innovationen wie das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen hervor. Nachdem der langjährige IT-Leiter die Klinik verlassen hatte und interimsmäßig ein Unternehmensberater einsprang, setzte Werner im Februar 2016 die jetzige Doppelspitze aus Mediziner und Techniker ein. Direkt an ihn berichten die beiden Direktoren auch.

Marketing zählt zu Forstings Aufgaben

Forsting und de Greiff sind sich einig: "In der Kommunikations- und Informationstechnologie wurde die Kommunikation zu lange vernachlässigt." Und das gilt nicht nur für IT-Mitarbeiter und medizinische Kollegen, sondern auch für die Welt außerhalb des Krankenhauses. Forsting arbeitet eng mit dem Marketing zusammen. Wie finden Patienten das für sie richtige Krankenhaus? Über Facebook? Wie kommunizieren Ärzte miteinander? Wie Patienten? Wie kann sich die Uniklinik Essen dabei positionieren? Solche Fragen berühren sein Aufgabengebiet.

Dass die IT mit der Medizin und weiteren Gebieten so stark zusammenwächst und ein Arzt dann auch mal als IT-Chef fungiert, ist für Forsting und de Greiff schlicht eine Generationenfrage. IT-EntscheiderIT-Entscheider seien heutzutage eben nicht mehr zwingend Informatiker. Wobei de Greiff anfügt: "Wir werden weiterhin Nerds brauchen." Alles zu CIO Auf- und Aussteiger auf CIO.de

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