Gartner Hype Cycle

Nach BYOD kommt Bring Your Own Everything

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Mutter des Hype Cycles: Gartner-Analystin Jackie Fenn.
Die Mutter des Hype Cycles: Gartner-Analystin Jackie Fenn.
Foto: Gartner

Kurz vor diesem Eintritt ins Reifealter steht aktuell Predictive Analytics, nach Lage der Dinge also letztmals im Hype Cycle verzeichnet. Drei weitere Kandidaten werden laut Gartner in weniger als zwei Jahren das Plateau erreichen: Idea Management, Media TabletsTablets und Hosted Virtual Desktops. Alles zu Tablets auf CIO.de

BYOD derzeit ein Hype

Für eine Reihe von Technologien prognostiziert Gartner dies für ein Zeitfenster von zwei bis fünf Jahren. Darunter befinden sich bereits ziemlich ausgereifte Technologien wie Spracherkennung oder Methoden zur biometrischen Authentifizierung, aktuell im Sinkflug befindliche Ex-Hype-Themen wie Cloud ComputingCloud Computing oder In-Memory-Analytics, der derzeitige Über-Hype Bring Your Own Device (BYOD) und eine Trend-Technologie wie Big Data. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Noch fünf bis zehn Jahre brauchen nach Gartner-Einschätzung beispielsweise Consumer Telematics (obwohl vergleichsweise ausgereift), Machine-to-Machine Communication Services, die beiden aktuellen Hype-Themen 3 D Printing und Complex-Event Processing sowie HTML5 und Crowdsourcing. Mehr als zehn Jahre benötigen laut Prognose junge Technologien wie volumetrische und holographische Displays, das Internet of Things oder mobile Roboter, aber auch mobile Ad-hoc-Netze (Mesh Networks) als Technologie mit bereits längerer Vorgeschichte.

Das ist wohlgemerkt nur eine kleine Auswahl der aufgeführten Technologien. Gartner nennt Big Data, 3 D Printing, Activity Streams, Internet TV, Near Field Communication (NFC), Cloud Computing und Media Tablets als Felder mit besonderer Wachstumsdynamik. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Technologien im Business-Umfeld unproblematisch sein müssen. LeHong weist beispielsweise darauf hin, dass es für Big Data noch kaum belastbare Business Cases gibt. Fenn ergänzt, dass Cloud Computing bisher noch nicht zu der vorausgesagten Transformation ganzer Unternehmen geführt hat. Derlei Missverhältnisse aus hohen Erwartungen und Praxis sind es, die zur immer wiederkehrenden Ermüdung über Hype-Themen führen.

Ansonsten entwickelt Gartner seine Visionen wie angemerkt nicht mehr für alleinstehende Technologien. Ein Trend sei beispielsweise „Bring Your Own Everything“. Damit verbunden sei die Vision, alles immer und überall verfügbar zu haben – und zwar nicht nur via Smartphone oder Tablet. Auch das Auto hat nach Einschätzung der Analysten das Potenzial zum smarten Gerät. Realität wird der Trend aber erst dann, wenn ein Bündel von Technologien genügend ausgereift ist. In diesem Fall: HTML5, Hosted Virtual Desktops und langlebige Batterien mit Silicium-Anoden.

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