Zukunftsprognosen

10 Lebensbereiche, die Facebook beeinflusst

06.06.2012
Von  und Sarah Jacobsson Purewal
Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

4. Facebook forciert Werbung mit Freunden: Facebook verknüpft seine Werbung mit Kontakten. Auch wenn diese und andere Methoden laut Sarah Jacobsson Purewal von unserer amerikanischen Schwesterpublikation PCWorld noch keine großen Geldbringer sind, verändern sie unsere Wahrnehmung einer Marke. Wird uns beispielsweise ein Getränk in einer Facebook-Werbung zusammen mit einem bestimmten Freund angezeigt, trinkt man vielleicht nicht unbedingt mehr von diesem Getränk, aber man verknüpft es gedanklich mit einem persönlichen Kontakt.

Facebook und die Privatsphäre

5. Die größte Erinnerungssammlung im Netz: Facebook ist eine gewaltige Fotosammlung und täglich kommen 300 Millionen neue Bilder dazu. Der kürzlich von Facebook aufgekaufte Bilderdienst Instragram ist hier noch gar nicht mitgerechnet. Gerade zusammen mit dem neuen Timeline-Design, mit dem Nutzer chronologisch Lebensereignisse in das Netzwerk eintragen können, wird Facebook zum umfangreichsten Sammelalbum. Vielleicht wird es irgendwann selbstverständlich, dass wir uns über Facebook durch die Fotos von entfernten Verwandten klicken.

6. Facebook hat die Kontrolle über unsere Privatsphäre: Natürlich kann man bei Facebook selbst festlegen, ob und welche Kontakte private Daten wie das Geburtsdatum oder die Telefonnummer zu sehen bekommen. Doch auf der Plattform befinden sie sich trotzdem. Sarah Jacobsson Purewal ist davon überzeugt, dass wir die Kontrolle über unsere Privatsphäre abgegeben haben, weil wir private Informationen über uns überhaupt erst auf die Plattform gestellt haben. Sie geht davon aus, dass Facebook Daten kontrolliert preisgeben wird und das vermutlich für Profit. Wer zum Beispiel auf einer fremden Seite den Facebook Like-Button anklickt, gebe Facebook schon jetzt ausdrücklich die Erlaubnis, seine Daten an das entsprechende Unternehmen weiterzugeben, so Sarah Jacobsson Purewal. Sie rechnet damit, dass Facebook in Zukunft Wege finden wird, dies zu seinem maximalen Vorteil auszunutzen.

7. Facebook entfremdet seine Nutzer: Sarah Jacobsson Purewal bezeichnet Facebook als "den größten Sündenbock im Internet". So hat zum Beispiel eine Professorin vom Massachusetts Institute of Technology ein Buch darüber veröffentlicht, wie das "Befreunden" auf Facebook Freundschaften im analogen Leben ersetzt. Denn wegen neuen Technologien wie Facebook spüren die Menschen weniger das Bedürfnis, auf traditionelleren Kommunikationskanälen zu kommunizieren, etwa persönlich oder am Telefon. In Gesprächen mit Jugendlichen berichteten ihr viele Gesprächspartner davon, dass sie nicht gern am Telefon sprechen. In Texten müsse man nicht so tief blicken lassen und könnte genauer über das nachdenken, was man sagen möchte.

8. Facebook bestimmt den Zeitgeist: Nach Angaben des sozialen Netzwerks leben 80 Prozent der Nutzer nicht in den USA und Kanada. Kein anderes Unternehmen kann ein so globales Netzwerk vorweisen. Facebook-COO Sheryl Sandberg sagt dazu: "Wir haben jeden Monat mehr als 900 Millionen aktive Nutzer weltweit, die globale Diskussionen über Ideen, soziale Bewegungen, Produkte und Dienstleistungen entfachen können." Jeden Tag seien allein in den USA doppelt so viele Menschen online wie beim Finale von American Idol zusehen - der beliebtesten TV-Sendung in den USA.

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