Umfrage zur Datennutzung

Fast alle misstrauen Facebook

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Firmen stehen bei deutschen Verbauchern generell im Verdacht, abgegebene Daten zu anderen als den angegebenen Zwecken zu nutzen, zeigt eine Informatica-Umfrage.
Dass Unternehmen ihre persönlichen Daten nur für den ursprünglich bestimmten Zweck nutzen, glauben nur 39 Prozent der Befragten.
Dass Unternehmen ihre persönlichen Daten nur für den ursprünglich bestimmten Zweck nutzen, glauben nur 39 Prozent der Befragten.
Foto: Benicce - Fotolia.com

Das Vorhaben der Schufa, für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit auch auf Daten aus sozialen Netzwerken zurückzugreifen, sorgte Anfang Juni bei vielen für Empörung. Die war so groß, dass das Hasso-Plattner-Institut und die Schufa ihr gemeinsames Forschungsvorhaben schnell wieder absagten. Die Schufa-Pläne sind nur eines von vielen Beispielen, wie sehr das Thema der persönlichen Daten die Öffentlichkeit beschäftigt. Software-Anbieter Informatica hat rund 1.000 Deutsche befragen lassen, wie sie es mit der Herausgabe ihrer persönlichen Daten halten und welchen Unternehmen oder Organisationen sie dabei am meisten trauen.

Die Antworten geben auch einen Hinweis darauf, warum die Empörung über die Schufa-Pläne derart groß war. Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) ist der Meinung, dass ihr Facebook-Account die Quelle ist, die die meisten Informationen über sie enthält. Bankbelege und die Historie in Suchmaschinen folgen mit großem Abstand mit jeweils 16 Prozent auf Platz zwei und drei. Am vierthäufigsten nannten die Befragten Kreditkartenbelege (sieben Prozent), an fünfter Stelle folgt der persönliche Twitteraccount (zwei Prozent).

Verbraucher wollen Transparenz über Nutzung ihrer Daten

Bei der Mehrheit der Befragten herrscht beim Thema persönliche Daten Misstrauen. Nur 39 Prozent der Umfrageteilnehmer vertrauen Unternehmen, dass diese ihre persönlichen Daten ausschließlich für den Zweck nutzen, für den sie bestimmt sind. Ein knappes Drittel hat das Gefühl, dass ihre Daten in der Vergangenheit von Firmen ausgenutzt wurden, zum Beispiel durch die unerlaubte Weitergabe an Dritte. 36 Prozent der Konsumenten sehen das Thema noch skeptischer: Sie glauben, dass eine Herausgabe persönlicher Daten an Unternehmen immer mit der Gefahr verbunden ist, ihre Privatsphäre könne dadurch verletzt werden.

Viele Verbraucher würden ihre Skepsis dann ablegen, wenn die Firmen ihre Datennutzung klarer und transparenter kommunizieren würden. Knapp die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen gibt an, dass sie ihre Daten eher preisgeben würden, wenn Unternehmen deutlicher erklären, wie sie persönliche Daten ihrer Kunden nutzen. Der Umgang mit persönlichen Daten wird zur Generationenfrage: "Die jüngere Generation ist anders: Sie verwenden gerne die "Gefällt mir"-Option bei FacebookFacebook und füttern die Historien der Suchmaschinen mit mehr Informationen über sich selbst als alle anderen Quellen", kommentiert Achim Deboeser von Informatica die Umfrageergebnisse. Alles zu Facebook auf CIO.de

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