Die Folgen des Redmond-Bebens


 
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Pietro Tomasino, IT-Leiter Gruner + Jahr
"Vermutlich wird Microsoft gut daran tun, mit einer neuen Struktur und einer neuen Verantwortungsaufteilung andere Perspektiven auf seine Produkte und Services zu etablieren. Inwieweit das ausschließlich mit bisherigen Microsoft-Managern gelingt, bleibt abzuwarten. Ein direkter Nutzen für unser Geschäft ist für mich auch mit der jüngst von Herrn Ballmer angekündigten neuen Struktur nicht ableitbar, da die neue Struktur sich stark an den Technologien orientiert und weniger an Geschäftsbereichen von Kunden. Der Umbau eines Unternehmens in der Größenordnung von Microsoft ist ein jahrelanger Prozess – siehe IBM und Apple. Eine fokussierte Strategie ist dafür die notwendige Voraussetzung und muss am Anfang stehen. Davon, so scheint mir, ist Microsoft noch weit entfernt. Den Nokia-Kauf sehe ich als letzte Chance für beide im Smartphone-Markt: Für Nokia ist der Smartphone-Markt nicht mehr zu erschließen, da ein integriertes „Ökosystem“ wie bei Apple (iTunes/iCloud) und Google (Play/Marketplace) fehlt – ein schickes Endgerät reicht nicht. Andersherum hat Microsoft ein solches Ökosystem, und nun kauft man sich einen erfahrenen Handy-Hersteller dazu. Ich glaube, dass kann für Microsoft eine große Chance sein, Marktanteile im Smartphone-Markt auszubauen, und Nokia ist ein nicht mehr zu rettendes Sorgenkind los."
(Foto: Gruner & Jahr)
 
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