Healthcare IT


Interoperabilität

Neue Open Source-Initiative für Healthcare-IT

03.04.2008
Von Alexander Galdy
Agfa HealthCare, der E-Health-Spezialist Inter Component Ware (ICW) und Sun Microsystems haben die Initiative Open E-Health Foundation gegründet, eine Open-Source-Initiative für den Gesundheits-IT-Bereich. Sie wird Software-Komponenten unter einer Open-Source-Lizenz anbieten, die den Austausch medizinischer Informationen auf Basis offener Standards ermöglicht.

Der E-Health-Markt wird explosionsartig wachsen, heißt es in einer Mitteilung der neuen Initiative: Die Gesundheitssysteme der Industrienationen stehen vor immer größeren Herausforderungen; gleichzeitig werden im medizinischen Bereich immer mehr Informations- und Kommunikationssysteme genutzt. Eine Studie der EU-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass das weltweite Umsatzpotenzial für E-Health-Lösungen zwischen 60 und 70 Milliarden Euro pro Jahr liegen wird. Um dieses enorme Marktpotenzial zu erschließen und die medizinische Versorgung weiter zu verbessern, ist es wichtig, professionelle Systeme und persönliche Gesundheitsakten unterschiedlichster Anbieter interoperabel zu machen.

Open Source für E-Health

Die Open E-Health Foundation hat erkannt, dass eine Software-Entwicklungsplattform für eine weltweite Entwicklergemeinde nötig ist, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Den Mitgliedern der Foundation und anderen Anbietern muss dazu ein Framework zur Verfügung gestellt werden, um Lösungen zu entwickeln, die auf vorhandenen klinischen und administrativen Standards aufbauen und Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Plattformen und Komponenten ermöglichen.

Die Foundation will vorhandene Open-Source-Projekte nutzen, um eine Plattform zu
entwickeln, auf der ihre Mitglieder und andere Anbieter kostenfreie Open-Source-Komponenten und Referenzimplementierungen erstellen können, um basierend auf offenen
Standards eine hohe semantische Interoperabilität zu erreichen. Dabei entwickelt die Open-E-Health-Foundation keine neuen Interoperabilitäts-Standards, sondern wird mit
vorhandenen Standardisierungsgremien zusammenarbeiten, um die bereits definierten
Standards in ihren Open Source-Komponenten zu implementieren.

Die Foundation wird außerdem Referenzimplementierungen für diese Standards bereitstellen. Erste Komponenten werden Lösungen für das Management von Einwilligungen von Patienten, virtuelle Patientenakten, das Management von Patienteninformationen und Dienste für das
standardisierte User-, Rollen- und Beziehungsmanagement bereitstellen. Diese
Komponenten werden auf vorhandenen Open Source-Projekten wie Open ESB, Glassfish,
Open SSO und Mural aufbauen.

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