Healthcare IT


Work Life Balance in der Chefetage

SOS-Karte für den Stress-Notfall

Andreas Resch, CIO von Bayer und Chef der Bayer Business Services genießt den Blick von der Terrasse auf die Straße von Gibraltar. Auszeit in Andalusien, für zwei Wochen, bevor es dienstlich nach Sao Paulo und New York weiter geht. Fünf Tage pro Woche ist Resch unterwegs, doch die Wochenenden hält sich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler für die Familie frei.
Andreas Resch, CIO der Bayer AG, warnt vor einem Unabkömmlichkeitswahn.
Andreas Resch, CIO der Bayer AG, warnt vor einem Unabkömmlichkeitswahn.

Herr Resch, Manager gelten als beruflich stark eingespannte Spezies. Ständig unterwegs und wenig Zeit für Familie und Hobbys. Wie hält man das aus?

Sehr wichtig ist mir, dass ich die Steuerung meines Zeitplans selbst übernehme. Mit den Jahren hat mein Einfluss auf die Termine immer mehr zugenommen. Stark fremd gesteuert zu sein, habe ich damals immer als negativ empfunden. Heute habe ich das Glück, bei Bayer in der zweiten Reihe zu stehen. Hier ist die Fremd- und die Eigensteuerung von Terminen in einem guten Verhältnis. Ich muss zwar etwa bei der jährlichen Planungskonferenz vortragen, aber nicht auf der Hauptversammlung.

Trotzdem gibt es Tage, an denen zwei wichtige Termine auf ein Datum fallen. Wie gehen Sie damit um?

Früher habe ich darunter oft gelitten. Heute sehe ich es als ein Zeichen von Reichtum an, zwei gute Termine an einem Tag zu haben. Ich mache meinen Job gerne, doch manchmal ist eine Selbstrücknahme erforderlich. Geraten Sie in einen Unabkömmlichkeitswahn, laufen Sie in eine Falle, aus der Sie nicht mehr herauskommen. Da hilft mir meine berufliche Sozialisierung mit vielen Firmenwechseln in der Vergangenheit. Meinen Job haben meine Nachfolger meist gut hinbekommen.

Sind Sie selbst schon mal an körperliche und psychische Grenzen gestoßen?

Es gibt immer wieder Phasen, die anstrengend sind. Als ich Vorstand bei Herlitz war, sollten die Systeme auf SAPSAP R/3 umgestellt werden. Das war 1999, das Jahr 2000-Problem kam hinzu. Und ein halbes Jahr vor dem Going Live stellte sich heraus, dass die Projektleitung nicht klappen würde. Schließlich habe ich die Leitung selbst übernommen. Damals war ich monatelang unter extremer Anspannung. Glücklicherweise war der Druck danach wieder auf Normalniveau. Alles zu SAP auf CIO.de

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