Healthcare IT


E-Procurement

Bestellt wird immer noch auf Papier

08.01.2010
Von Hartmut  Wiehr
Die elektronische Beschaffung (E-Procurement) ist im Gesundheits- und Sozialwesen noch nicht in dem Umfang angekommen, wie dies in anderen Branchen der Fall ist. Deswegen bleiben Einsparpotenziale ungenutzt. Das ist das Ergebnis einer neuen Trendstudie.

In klassischen Wirtschaftsunternehmen ist die Frage längst geklärt: Beschaffungen werden heutzutage oft elektronisch abgewickelt, weil dadurch Bestellvorgänge schneller und einfacher werden. Zudem können Kosteneinsparungen erzielt werden. Das Einkaufsverhalten von Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen ist offensichtlich deutlich konservativer als in anderen Branchen. Diesen Schluss legt eine Trendstudie des Ulmer Unternehmens Wilken Entire nahe.

Auf der einen Seite wurden für die studie Besucher der Nürnberger Messe E-Procure befragt, außerdem gab es Online-Befragungen in der Gesundheits- und Sozialbranche im Herbst 2009. Insgesamt wurden 300 Fragebögen ausgewertet. Zielgruppe waren Einkaufsleiter, Einkäufer oder für den Einkauf verantwortliche Mitarbeiter in Unternehmen unterschiedlicher Größe. Es wurden sowohl Personen aus dem Bereich GesundheitGesundheit und Soziales als auch aus anderen Branchen befragt, um einen Vergleich ziehen zu können. Top-Firmen der Branche Gesundheit

Die Analyse der Fragebögen zeigt: Lediglich 36 Prozent der Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland nutzen elektronische Beschaffungslösungen. Im branchenneutralen Durchschnitt sind es dagegen 64 Prozent. Demnach sind noch große Einsparpotenziale vorhanden, die bislang nur zu einem Bruchteil genutzt werden.

Die Antworten auf die Frage „Haben Sie Ihr Einkaufssystem an Ihr bestehendes ERP-System angeschlossen?" verdeutlichen, dass sich eine grundlegende Zurückhaltung gegenüber einem Software-Einsatz für Beschaffungslösungen offensichtlich bei anderen IT-Entscheidungen fortsetzt. Denn eine Systemintegration der E-Procurement-Lösung in die Einkaufs-Software liegt nur bei 13 Prozent der befragten Gesundheits- und Sozialunternehmen vor – gegenüber 70 Prozent branchenneutral. Durch die fehlende Anbindung bleiben weitere mögliche Kosteneinsparungen ungenutzt.

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