Healthcare IT


Risiken von Medikamenten

Kostenfreie Datenbank für Nebenwirkungen

07.05.2013
Von Hartmut  Wiehr
Wer mehr wissen will, kann die Website des BfArM konsultieren: http://nebenwirkung.bfarm.de
Wer mehr wissen will, kann die Website des BfArM konsultieren: http://nebenwirkung.bfarm.de
Foto: BfArM

Die neue Datenbank bietet Recherche-Möglichkeiten zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen ("UAW-Datenbank"). Sie umfasst alle dem BfArM seit 1995 gemeldeten Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) aus Deutschland. Nicht berücksichtigt werden Verdachtsfälle aus klinischen Prüfungen oder Meldungen, die in der wissenschaftlichen Literatur publiziert worden sind.

Für Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen

Das BfArM teilt hierzu mit: "Die Verdachtsfälle beziehen sich auf unerwünschte Ereignisse beim Patienten, die nach der Einnahme von Arzneimitteln eingetreten sind und dem BfArM mit dem Verdacht auf einen ursächlichen Zusammenhang mit diesem Arzneimittel gemeldet wurden. Dies bedeutet also nicht ohne weiteres, dass ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Arzneimittel tatsächlich existiert."

Die in der Datenbank gesammelten Meldungen sollen zusammen mit weiteren Informationen eine breitere Grundlage für die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Arzneimittelsicherheit durch das BfArM bieten: "Signale für neue Risiken, die sich aus den Verdachtsmeldungen ergeben, führen bei Bedarf zu Sicherheitsmaßnahmen des BfArM."

Suche mit Filterfunktion

Mit der eingebauten Filterfunktion können Verdachtsfälle zu einzelnen Nebenwirkungsbegriffen, Wirkstoffen, Zeiträumen und Altersgruppen gesucht werden. Allerdings werden in der Praxis nicht alle Nebenwirkungen gemeldet, "weil zum Beispiel Patienten das Auftreten von Nebenwirkungen nicht immer ihrem Arzt melden, oder weil Ärzte nicht in allen Fällen einen Zusammenhang mit einer Arzneimittelanwendung herstellen". Dies könnte sich aber mit dem zukünftigen Bekanntheitsgrad der Datenbank ändern.

Das BfArM benutzt zwar nicht den heute so beliebten Terminus "Big Data", de facto geht aber der Aufbau der neuen Datenbank in diese Richtung: Beständige zielgerichtete Akkumulation von bestimmten Informationen, die von offiziellen Stellen, aber auch von einzelnen Individuen abgerufen und ausgewertet werden können. Ohne großes Tamtam, aber wirkungsvoll.

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