Healthcare IT


Elektronische Patientenakten

Startschuss für NRW-Pilot-Projekt

28.04.2008
Von Stefan Holler
Elektronische Patientenakten sollen die Dokumentation und Kommunikation im Gesundheitswesen nachhaltig verbessern - und damit auch die Patientenversorgung. Vor kurzem startete die erste Stufe von "EPA.nrw", ein IT-Projekt der NRW-Landesregierung. Ziel ist es, Schnittstellen-Spezifikationen für interoperable elektronische Patientenaktensysteme zu entwickeln.
Demonstrationszenario: So soll die elektronische Patientenakte in NRW funktionieren.
Demonstrationszenario: So soll die elektronische Patientenakte in NRW funktionieren.

Die Software-Unternehmen careon, Duria, iSoft und Medistar stellten die Integration der EPA.nrw-Schnittstelle in ihre Software-Systeme vor. Gezeigt wurde die Übermittlung elektronischer Arztbriefe nach VHitG-Standard zwischen einer einrichtungsübergreifenden Patientenakte, zwei Praxisverwaltungssystemen, einem Krankenhausinformationssystem und einer Gesundheitsakte. Die Schnittstelle wurde unter Berücksichtigung der relevanten internationalen Standards entwickelt.

Zum Einsatz kamen Telematik-Komponenten für das Gesundheitswesen wie Konnektoren, Kartenleser, elektronische Heilberufsausweise und elektronische Gesundheitskarten, wie sie auch bei der aktuellen Erprobung der eGK in den Testregionen genutzt werden. Die eingesetzten Konnektoren der Siemens AGSiemens AG verfügten bereits über fortgeschrittene Funktionalitäten wie zum Beispiel Signatur und Verschlüsselungsfunktionen. Top-500-Firmenprofil für Siemens AG

Als erster Schritt zur vollständigen Interoperabilität verschiedener Aktensysteme kann so eine sektorübergreifend nutzbare Dokumentenakte erzeugt werden, die ein erster Schritt zur umfassenden einrichtungsübergreifenden Elektronischen Patientenakte ist. "Wir möchten zeigen, dass einrichtungsübergreifender Informationsaustausch im Gesundheitswesen keine Zukunftsmusik mehr ist, sondern heute bereits realisiert werden kann, wenn sich die Unternehmen gemeinsam an einen Tisch setzen", so Projektleiter Stefan Kühn vom Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen.

Die bereits vorhandenen Informationssysteme in Krankenhäusern und Arztpraxen können heute nur eingeschränkt miteinander kommunizieren. Im Fokus der Arbeiten der Projektgruppe EPA.nrw steht die "arztgeführte" Akte. Der behandelnde Arzt legt selbständig fest, welche Inhalte er aus seiner institutionellen Dokumentation in die elektronische Akte des Patienten einstellen möchte. Das schließt jedoch nicht aus, dass auch Patienten selbst ihre Daten in einen Teilbereich der EPA eintragen können: Dazu gehört zum Beispiel das Schmerztagebuch, das Körpergewicht oder die Blutzuckerwerte.

Zur Startseite