Healthcare IT


Healthcare-IT-Management

5 Schlüsselqualifikationen für Klinik-CIOs

Die Prozesse veranschaulichen, Visionen vermitteln, klare Ansagen machen und Projekt-Management beherrschen: Mit diesen Missionen ist Thomas Kleemann im Klinikum Ingolstadt unterwegs - als einer unter fünf Klinik-IT-Chefs in Deutschland, der wirklich CIO ist.
"Kein Benchmarking mit anderen Branchen zu betreiben ist ein closed shop - so kann man sich nicht weiterentwickeln", ergänzt Katja Hollaender-Herr von Odgers Berndtson.
"Kein Benchmarking mit anderen Branchen zu betreiben ist ein closed shop - so kann man sich nicht weiterentwickeln", ergänzt Katja Hollaender-Herr von Odgers Berndtson.

Mit etwas Fantasie erinnert der Eingang wirklich an eine Abflughalle eines Flughafens. Gläserne Front, Türen, die von selbst aufgehen, ein Schalter, der noch ein ganzes Stück vom Eingang entfernt ist. Die Eingangshalle des Klinikum Ingolstadt ist kleiner, mit weniger Menschen, doch herrscht hier rund um die Uhr Betriebsamkeit: Wenn nur alle vier Tage die Betten gewechselt werden, nimmt das Klinikum Ingolstadt täglich etwa 200 Patienten neu auf. Genug für den Leiter Informationstechnologie und -strategie Thomas Kleemann, sich Gedanken zu machen über eine einfachere Aufnahme der Patienten.

Per Quick-Check-In, im Klinikum dann Medikiosk genannt, werden sich Patienten ab April 2010 selbst im Krankenhaus aufnehmen können. "Warum nicht?", fragt Kleemann, "bei der Lufthansa hat es doch auch funktioniert." Zwar stecken einige Fluggäste ihre Miles-and-more-Karte noch immer verkehrt herum in den Automatenschlitz, andere kommen nicht mit der Eingabe klar. Aber dafür gibt es ja das Servicepersonal. Der geplante Tower des Terminalherstellers NCR soll diverse Fremdsprachen beherrschen, die Aufnahmeprozedur erleichtern oder zumindest die Wartezeit überbrücken.

Health-IT: "In Branchen-Silo sozialisiert"

Diese 5 Top-Qualifikationen sollten Klinik-CIOs mitbringen, um erst gar nicht in die Ecke eines Teckies gesteckt zu werden.
Diese 5 Top-Qualifikationen sollten Klinik-CIOs mitbringen, um erst gar nicht in die Ecke eines Teckies gesteckt zu werden.

Von anderen Branchen lernen, über den eigenen Tellerrand hinausschauen: Das ist in der Health-IT der Kliniken offenbar nicht unbedingt üblich. "Die Geschäftsführer sind quasi in einem Branchen-Silo sozialisiert", kommentiert Peter Herrendorf, "das bedingt ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis bei der Besetzung von Positionen auf der zweiten Führungsebene" - Branchenfremde sind da häufig ein unkalkulierbares Risiko.

Und der Partner des Personaldienstleisters Odgers Berndtson ist seit mehr als zehn Jahren im Gesundheitswesen unterwegs und an der Besetzung von Schlüsselpositionen in Kliniken und Klinikketten beteiligt, scheut sich nicht, von Inzucht zu sprechen. Auf die Bedeutung der IT heruntergebrochen heiße das, langsamer voranzuschreiten, sofern fremder Branchenstallgeruch nicht zugelassen wird. "Kein Benchmarking mit anderen Branchen zu betreiben ist ein closed shop - so kann man sich nicht weiterentwickeln", ergänzt Katja Hollaender-Herr von Odgers Berndtson, die seit Jahren in der Vermittlung von Industrie-CIOs wirkt. Die Offenheit für neue Ideen und das Infragestellen bestehender Prozesse ist ein Schlüsselfaktor, der einen CIO von einem IT-Frickler in Krankenhäusern unterscheidet.

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