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Trends in der Beratung

Keine Chance für Blender



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Zeiten, in denen Manager fasziniert an den Lippen externer Berater hingen, sind längst vorbei. Die Kunden sind kompetenter und kritischer geworden. Der gesamten Beratungsbranche steht ein tief greifender Wandel bevor.

Die Beratungsbranche entwickelt sich zurzeit mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Auf der Gewinnerseite stehen klassische IT-Berater, deren Ressourcen und Fähigkeiten derart stark nachgefragt sind, dass ein Projektstau in diesen Häusern nichts Ungewöhnliches ist. Auf der gegenüberliegenden Seite finden sich die Strategieberater wieder, die inmitten einer nicht enden wollenden Flaute stecken.

Betrachtet man die Branche als Ganzes, erkennt man dennoch eine enorme Dynamik: Auf sämtliche Anbieter wirken seit einiger Zeit Einflussfaktoren, die das gesamte Marktgefüge nachhaltig verändern werden. Ein wesentlicher Ausgangspunkt dafür ist das professionellere Sourcing auf Kundenseite. Dort sitzen kompetente Einkäufer und kritische Ex-Berater, die jeden Beauty-Contest zur Herausforderung für die Anbieter machen. Zudem wirbelt die digitale Transformation fast alle Branchen durcheinander, etwa indem sich Energieversorger mit Smart Grids, Autobauer mit In-Car-Vernetzung oder Handelshäuser mit Kundendatenanalysen beschäftigen müssen. Herkömmliche Beratungskonzepte helfen hier nicht weiter, neue Typen sind gefragt. Last, but not least verschärft sich der Wettbewerb, weil alle flexibler werden und in die lukrativeren Märkte drängen. Die wichtigsten Trends im Überblick:

Die Grenzen zwischen Beratungssegmenten schwinden

Eva-Maria Manger-Wiemann, Cardea: "Die Umsätze in der Management- und Organisationsberatung stagnieren.Die Beratungshäuser müssen sich neu positionieren."
Eva-Maria Manger-Wiemann, Cardea: "Die Umsätze in der Management- und Organisationsberatung stagnieren.Die Beratungshäuser müssen sich neu positionieren."
Foto: Cardea

Den Strategieberatern wurde zum Verhängnis, dass ihre Kunden mehr Wert auf Umsetzungskompetenz legten. Das, und die gezielte Beratung in industriespezifischen Fragen, hat man ihnen häufig nicht zugetraut. Galten früher die Generalisten mit international strahlenden Marken stets als erste Wahl für umfangreiche ProjekteProjekte, können sich nun seit einigen Jahren vermehrt spezialisierte, mittelgroße Häuser bei den Entscheidern durchsetzen. Ihre Fach- und Branchenkompetenz sowie die Bereitschaft, das Empfohlene auch tatsächlich in die Praxis umzusetzen, kommen gut an. Zudem sind sie häufig günstiger als die großen Organisationen. Alles zu Projekte auf CIO.de

"Die Umsätze in der Management- und Organisationsberatung stagnieren. Das ist ein gesättigter Markt, und die Unternehmen verzeichnen nicht mehr die Wachstums-raten von früher", beobachtet Eva-Maria Manger-Wiemann, Managing Partner bei der Meta-Beratung Cardea in Zürich. "Die Beratungshäuser müssen sich neu positionieren." Das tun sie, indem sie sich auf Branchen-, Fach- und IT-Themen spezialisieren oder sich dort verstärken und so in Domänen vordringen, die bereits von anderen Anbietern besetzt sind.

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