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Outsourcing

Designer-Shop versus Gemischtwaren-Laden

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Outsourcing-Anbieter wehren sich auf zwei Arten gegen geringe Profitmargen: Entweder sie erweitern ihr Angebot und nutzen verstärkt Skaleneffekte, oder sie etablieren sich als Business Innovation/Transformation Partner (BITP).
Axel Knobe, Leiter Sales und Services, T-Systems Enterprise Services: "Von der Zahnarztpraxis bis zum multinationalen Konzern liefern wir die passenden IT-Services."
Axel Knobe, Leiter Sales und Services, T-Systems Enterprise Services: "Von der Zahnarztpraxis bis zum multinationalen Konzern liefern wir die passenden IT-Services."

Schnelle Einsparungen und die Hoffnung, sich des Betriebs der leidigen IT mit einem Schlag zu entledigen, hat die Anwender in der Vergangenheit zu Mega-Outsourcing-Deals verleitet. Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft bestimmte oft die Devise "Aus den Augen, aus dem Sinn" das Handeln des Managements. "Viele Unternehmen waren noch nicht reif für das OutsourcingOutsourcing, weil sie ihre Prozesse nicht entsprechend klar abgegrenzt hatten - deshalb waren einige große Outsourcing-Deals in der Vergangenheit nicht erfolgreich", sagt Stephan Scholtissek, Geschäftsführer von Accenture. Die Regel sei das dennoch nicht gewesen: "Das Scheitern einiger großen Verträge hat in der Öffentlichkeit die Tatsache überdeckt, dass die Mehrheit der Outsourcing-Vereinbarungen über lange Laufzeiten sehr erfolgreich liefen." Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Christian Hildebrandt, Leiter Strategisches Outsourcing, IBM Global Services: "Wenn ein Vertrag schon nach wenigen Monaten an neue Erfordernisse angepasst wird, ist das ein gutes Zeichen, weil der Vertrag gelebt wird."
Christian Hildebrandt, Leiter Strategisches Outsourcing, IBM Global Services: "Wenn ein Vertrag schon nach wenigen Monaten an neue Erfordernisse angepasst wird, ist das ein gutes Zeichen, weil der Vertrag gelebt wird."

Erfolgreich oder nicht - Statistiken zeigen einen merklichen Rückgang der Mega-Deals: "Der Trend geht eindeutig in Richtung Multi-Vendor-Strategie", bestätigt HP-Geschäftsführer Edgar Aschenbrenner. Dabei hätten sowohl Dienstleister als auch Kunden in den vergangenen Jahren viel Erfahrung im Outsourcing-Geschäft gesammelt: Früher galten Nachverhandlungen während der Vertragslaufzeit als Signal für eine Schieflage. Heute wird die regelmäßige Anpassung von vornherein festgelegt. Und dabei geht es nicht nur um "gefühlte" Veränderungen.

Auch der Preis ist nicht mehr in Stein gemeißelt. "Heute sind flexible Verträge üblich, bei denen Nachverhandlungen schon bei Beginn eingeplant werden", sagt Christian Hildebrandt, Leiter des Geschäftsbereichs Strategisches Outsourcing bei IBMIBM Deutschland. Seine "Leitplanken" sollen etwa 80 Prozent der Dienstleistungen festlegen, aber genug Raum für Anpassungen und kurzfristige Anforderungen des Kunden lassen. "Wenn ein Vertrag schon nach wenigen Monaten an neue Erfordernisse angepasst wird, ist das ein gutes Zeichen, weil der Vertrag gelebt wird." Alles zu IBM auf CIO.de

Abschied vom Festpreis

"Auch in sehr langfristigen Verträgen gibt es heute keine wirklichen Festpreise mehr", bestätigt Axel Knobe, Leiter des Bereichs Sales & Service Management von T-Systems Enterprise Services. "Der tatsächliche Preis hängt innerhalb eines festgesteckten Rahmens in Abhängigkeit von den in Anspruch genommenen Leistungen ab." Und auch Christoph Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung bei EDS, sieht eine veränderte Vertragspraxis: "Früher war das Vertrauen in die Vorausschau der nächsten zehn Jahre viel größer. Heute unterliegen solche Verträge permanenten Veränderungen." Ein langfristiger Vertrag verlange zwar nach wie vor ein "Basis-Commitment" beider Seiten, das dann während der Laufzeit auf partnerschaftlicher Basis mit Leben erfüllt werden müsse.

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