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Standish Group

Krise lässt IT-Projekte scheitern

09.07.2009
Von Nicolas Zeitler

Als Schuldigen für das häufigere Scheitern hat Standish Group die Wirtschaftskrise ausgemacht. Vor dem Hintergrund knapperer Etats neigten die Verantwortlichen nun stärker dazu, Projekte abzubrechen, wenn diese vom geplanten Weg abweichen. Johnson räumt indes ein, dass ein Abbruch selbstverständlich nicht in jedem Fall das Schlechteste sei. Was genau der Grund für das Scheitern eines Projekts ist, erfasst der Chaos-Report nicht. Johnson wagt die Schätzung, dass 20 bis 25 Prozent der in den vergangenen zwei Jahren gekippten Projekte der schlechten Wirtschaftslage zum Opfer fielen.

Personalabbau gefährdet IT-Projekte

Viele Projekte geraten ins Wanken, weil Personal abgebaut wird. Die verbliebenen Projektmanager oder auch Beteiligten von der Geschäftsseite müssen mehr Arbeit schultern und haben deshalb weniger Zeit für die einzelnen Projekte. Sie könnten nicht mehr so oft an Besprechungen teilnehmen oder bei der Planung von Anforderungen mitreden - Faktoren, die laut Johnson entscheiden für den Projekterfolg sind.

Der Berater beobachtet außerdem einen zunehmenden Hang, Risiken zu vermeiden. Derzeit würde in vielen Firmen viel zu viel Wert auf Kontrolle und die Befolgung von Vorschriften gelegt, mancherorts so stark, dass Projekte ausgebremst werden. Das führe zu Verzögerungen und mache ein Scheitern wahrscheinlicher. Wenn ein Unternehmen ein IT-Vorhaben angeht, habe es zu diesem Zeitpunkt einen bestimmten Wert. Der gehe verloren, wenn die Ergebnisse erst viel später als anberaumt vorliegen.

Budgets werden weniger stark überschritten

Eine gute Nachricht hält der Chaos Report 2009 allerdings auch bereit: Bei den Projekten, die Zeit- und finanzielles Budget nicht einhalten, ist das Ausmaß der Überschreitungen zurückgegangen. "Trotz all der Abbrüche ist das Verhältnis von verschwendeten Mitteln zum Gewinn aus Projekten insgesamt nicht allzu schlecht", sagt Jim Johnson.

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