Internet-Stellenbörsen

Wie Job-Suchende im Web gefunden werden

11.01.2010
Von Karsten Langer

Kann die Online-Bewerbung das Auswahlgespräch ersetzen?

Weitzel: Nein, auf keinen Fall. Mit den Internetkanälen können Unternehmen aber zwei Ziele erreichen: Zum einen kann die Zahl der Bewerber erhöht werden und zum anderen eine bessere Qualität der Bewerber erzielt werden.

Wie funktioniert das genau?

Weitzel: Früher hat man gedacht, dass das GehaltGehalt der wesentliche Aspekt für gute Kandidaten war, um sich für einen Job zu entscheiden. Heute weiß man, dass es durchaus andere Kriterien gibt, die ausschlaggebend sind - zum Beispiel Weiterbildungsmöglichkeiten, Entscheidungsfreiheit und Internationalität. Da haben Kandidaten je nach Branche sehr unterschiedliche Erwartungen. Unterdessen versuchen die Arbeitgeber potenziellen Mitarbeitern zu vermitteln, dass auch diese Aspekte berücksichtigt werden. Alles zu Gehalt auf CIO.de

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Wie genau sollte man bei der Onlinejobsuche vorgehen?

Weitzel: Der Suchprozess der Bewerber sollte heute zweistufig sein. Erst einmal sollte man sich eine Longlist mit möglichen Arbeitgebern zusammenstellen. Auf den einschlägigen Webjobbörsen kann man schnell herausfinden, wer gerade einen Job anbietet, der den eigenen Anforderungen entspricht. Dann sollte man eine Shortlist mit zehn oder zwanzig Unternehmen zusammenstellen und dann auf den Unternehmensseiten nachsehen, was genau gefordert und was genau geboten wird.

Unterscheiden sich die Stellenanzeigen in den Jobbörsen und die auf den Webseiten der Unternehmen?

Weitzel: Die Unternehmen lernen zunehmend, dass eine zielgruppenangepasste Ansprache der Kandidaten wichtig ist. Das bedeutet, Informationen und Informationskanäle an den Kandidaten auszurichten. So ist die Stellenbörse der dominierende Informationskanal für die erste Suchphase der Kandidaten, wenn nach allgemeineren Informationen gesucht wird, zum Beispiel Unternehmen, Vakanz und Anforderungen. Zum Erstellen der Shortlist greifen Bewerber dann mehr auf Unternehmenswebsites zurück, um Informationen beispielsweise zu konkreteren Einsatzgebieten, Arbeitsumfeld, Internationalität oder persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten zu suchen.

Spielen Printmedien keine Rolle mehr?

Weitzel: Das ist branchen- und stellenabhängig. Insgesamt ist für 72 Prozent der Kandidaten die Internetstellenbörse der wichtigste Informationskanal, gefolgt von der Unternehmenswebsite mit 37 Prozent. Dagegen nutzen nur noch 35 Prozent regelmäßig Printmedien zur Informationssuche über Arbeitgeber.

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