Keine Rückmeldung

Die 10 größten Frust-Momente bei der Jobsuche

Meridith Levinson ist Autorin unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.
Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Personaler, die raten, große IT-Projekte aus der Bewerbung zu streichen; Stellen, die es nicht gibt - das ist noch nicht alles: Job-Suchern droht viel Unbill.
Wie frustrierend - Bewerber berichten davon, dass sie mit einem guten Gefühl aus einem Gespräch gegangen sind und dann nichts mehr vom Unternehmen gehört haben.
Wie frustrierend - Bewerber berichten davon, dass sie mit einem guten Gefühl aus einem Gespräch gegangen sind und dann nichts mehr vom Unternehmen gehört haben.
Foto: Antonio Guillem - shutterstock.com

Wenn Meridith Levinson von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com an JobsucheJobsuche denkt, verbindet sie das Thema mit Begriffen wie frustrierend, entmutigend, hoffnungsvoll und unerbittlich. Immer wieder begegnen ihr Jobsuchende, die ihr von frustrierenden Erlebnissen während ihrer Suche nach einer neuen Stelle berichten. Levinson hat zehn dieser nervigen Bewerbermomente aufgelistet: Alles zu Jobsuche auf CIO.de

1. Keine Rückmeldung auf eine Bewerbung erhalten. Jobsuchende erwarten keine unmittelbare Antwort auf ihre Bewerbung. Man ist sich ja der Tatsache bewusst, dass vermutlich noch zahlreiche weitere Interessenten ihre Unterlagen einreichen. Doch überhaupt keine Rückantwort auf eine Bewerbung zu erhalten, kann sehr frustrierend sein.

2. Nach einem Gespräch nichts mehr vom Personaler hören. Noch nerviger ist es, wenn bereits ein erster Kontakt zum Unternehmen bestand und man dann nichts mehr hört. Wie Levinson berichtet, haben ihr mehrere Jobsuchende bestätigt, dass sie sogar bereits Gespräche mit einem Personaler geführt haben und dann nie wieder etwas vom Unternehmen gehört haben.

3. Jobanzeigen für Positionen, die gar nicht neu besetzt werden. Im Gespräch mit Jobsuchenden hat Levinson auch erfahren, dass manche Unternehmen freie Stellen turnusmäßig in jedem Quartal ausschreiben. Bewerbungen auf diese Stellen führten zu nichts. Die Bewerber äußerten bei Levinson die Befürchtung, dass es die ausgeschriebenen Stellen überhaupt nicht gibt. Teilweise haben ihnen das Personen aus ihrem Netzwerk, die in den besagten Unternehmen arbeiten, auch so bestätigt. Die Bewerber glauben, dass diese Stellen ausgeschrieben werden, um nach außen zu vermitteln, dass es dem Unternehmen gut geht und man weiter Verstärkung sucht.

4. Sehr spezifische Anforderungen. Jobsuchende haben sich bei Levinson auch darüber beschwert, dass der Markt immer ausdifferenzierter wird und man als perfekte Besetzung sehr spezifische Anforderungen an eine Stelle erfüllen muss. Diesen ausführlichen Anforderungsprofilen kann man aber auch etwas zugutehalten: So kennt man die Anforderungen genau und investiert nicht viel Zeit in eine Bewerbung, die man sich hätte sparen können, weil dem persönlichen Profil eine Qualifikation fehlt, die für den Job notwendig ist.

Frustmomente bei der Online-Bewerbung

5. Nervige Bewerber-Software. Auch Erlebnisse mit Online-Bewerbungen waren bei einigen Jobsuchenden frustfördernd, berichtet Levinson. So erzählen ihr die Bewerber zum Beispiel von schlechten Suchfunktionen in Karriereportalen, die viel Zeit und Nerven kosten.

6. Die Geschichten vom Fachkräftemangel. Wenn Bewerber wieder etwas zum Thema Fachkräftemangel hören, so Levinson, würden sie am liebsten aufstehen, ihre Arme schwenken und laut "Hier bin ich!" rufen.

7. Die Nachricht von der besseren Lage am Arbeitsmarkt. Ähnlich verhält es sich mit der Nachricht von einer entspannteren Lage am Arbeitsmarkt. Natürlich hören Jobsuchende gern von freien Stellen. Doch wenn sie auch in einer besseren Jobsituation weiterhin arbeitslos bleiben, kann das sehr frustrierend sein.

8. Die Frage: "Warum sind sie schon so lange arbeitslos?" Jobsuchende erleben diese Frage laut Levinson deshalb als so nervig, weil sie das Gefühl haben, dass ihnen damit etwas unterstellt wird. Wenn Personaler ihnen im Gespräch diese Frage stellen, spüren sie die Unterstellung, dass sie entweder nicht intensiv genug nach einer neuen Stelle gesucht haben oder dass etwas nicht mit ihnen stimmt.

9. Die Annahme von Personalern, dass man nicht zu einem Rückschritt bereit ist. Levinson hat in Gesprächen immer wieder mit ITlern gesprochen, die schon länger auf Jobsuche sind und durchaus bereit wären, für einen neuen Job einen vermeintlichen Rückschritt zu machen. Auch finanziell. Aber sie haben das Gefühl, dass Personaler sie nicht einstellen, weil sie fürchten, dass sie mit der niedrigeren Position nicht zufrieden sein werden und schnell versuchen werden, auf einen höheren Posten zu wechseln.

Frust, wenn man tolle IT-Projekte verschweigen soll

10. Qualifikationen aus dem Lebenslauf streichen. Levinson hat sogar mit Bewerbern gesprochen, die im Zuge ihrer Jobsuche Qualifikationen aus ihrem Lebenslauf und ihrem Linkedin-Profil gestrichen haben. Recruiter sollen beispielsweise einem CIO geraten haben, dass er seine CIO-Erfahrung aus dem Lebenslauf streichen soll. Tut er es nicht, könnte der Eindruck entstehen, er würde zu viel Budget ausgeben und mit ihm wäre nur schwer umzugehen. Bewerber empfinden es als sehr frustrierend, wenn Sie IT-Projekte verschweigen sollen, auf die sie stolz sind. Dem Rat der Recruiter kann man aber entgegenhalten, dass durch diese Empfehlung eine Lücke im Lebenslauf entsteht, die dann wieder zu kritischen Nachfragen führen könnte.

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