Gut bezahlt, flexibel

Freelancer von Festangestellten beneidet

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Zu spüren ist der Neid der Beschäftigten nach Aussagen der Freiberufler oft nur unterschwellig: Nur rund vier von zehn Befragten haben sich ein oder mehrmals offen für die freiberufliche Tätigkeit rechtfertigen müssen. Die übrigen sechs von zehn (57,5 Prozent) mussten das dagegen noch nie tun, können also mit den Neidgefühlen allenfalls indirekt in Kontakt gekommen sein.

In den IT-Abteilungen sind Freiberufler in der Minderheit

In den IT-Abteilungen der Betriebe selber spielen Freiberufler allenfalls eine untergeordnete Rolle, wie die Umfrage herausgefunden hat: Die Mehrheit der Befragten (58,9 Prozent) weist den Freien einen Anteil zwischen 0 und 30 Prozent zu, weitere 38,9 Prozent einen Anteil von 30 bis 60 Prozent. Dass Freiberufler die meiste Arbeit in der IT erledigen, kommt fast nie vor (nur 2,2 Prozent der Befragten sagen, sie verrichteten 60 bis 90 Prozent der Arbeiten, keiner kreuzte die Antwortmöglichkeit 100 Prozent an).

Wechsel in der Beschäftigungsform funktionieren in beide Richtungen

Der Wechsel von der einen in die andere Form der Beschäftigung scheint auf beiden Seiten machbar: So glauben 38,4 Prozent, dass es leichter sei, von einem Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit zu wechseln. Ein paar mehr, 39,7 Prozent, hält den umgekehrten Weg für einfacher. Da jeder Fünfte sich zu dieser Frage überhaupt kein Urteil erlauben mag, fällt die Gesamtbilanz der Antworten also eher indifferent aus.

Dabei gibt es gewichtige Gründe - zumindest aus Sicht der befragten Freiberufler -, die gegen einen Wechsel sprechen: das finanzielle Risiko bei Arbeit auf eigene Rechnung (für 43,8 Prozent), Schwierigkeiten beim Halten der Work-Life-Balance (für 19,2 Prozent) und Nachteile durch fehlenden Kündigungsschutz (für elf Prozent). Der administrative Aufwand, die fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten sowie häufige Reisetätigkeiten und Mehrarbeiten werden dagegen eher weniger gewichtet.

Tatsächlich auszurechnen, ob ein Freiberufler bei vergleichbaren Tätigkeiten mehr oder weniger verdient als ein Angestellter, ist nicht so leicht. Das IT-Freiberuflernetzwerk GULP versucht sich daran mit folgender Faustformel: Bruttogehalt als Angestellter x 2 = Jahresumsatz eines Freiberuflers, erwirtschaftet in zehn Monaten (also 12 Monate minus Urlaub, Weiterbildung und ein paar Krankheitstagen).

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