Arbeiten und Leben

Der CIO als Change Manager

25.05.2012
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Die 10. und letzte Jahrestagung des CIO-Circle Ende April in Stuttgart drehte sich vor allem um die Themen Veränderung, die Arbeitswelt der Zukunft und Work-Life-Integration.
Veränderungen in Arbeitswelt und persönlichem Leben waren das Thema der 10. CIO-Circle-Tagung in Stuttgart.
Veränderungen in Arbeitswelt und persönlichem Leben waren das Thema der 10. CIO-Circle-Tagung in Stuttgart.
Foto: storm/Fotolia.com

Wie kann ich andere verändern, wenn ich nicht in der Lage bin, mich selbst zu ändern?" Mit diesen Worten begründete Peter Meyerhans, CIO von Drees & Sommer, das für die zehnte Jahrestagung des CIO-Circle gewählte Motto "Der IT-Chef als Change-Manager". Nicht die Technik, sondern der IT-Verantwortliche als Mensch stand an den Kongresstagen am 25. und 26. April in Stuttgart im Mittelpunkt.

Mit welchen radikalen und rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt Mitarbeiter und Führungskräfte künftig konfrontiert sein werden, beschrieb Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in seiner Keynote. Stichwort "Wissensökonomie": Es werde immer mehr Wissensarbeiter geben, die sich in der Cloud organisierten. Denn: "Wissen ist personen- und kommunikationsorientiert." Bauer verwies auf das jüngst von IBMIBM angekündigte Organisationsmodell, das nur noch 20 bis 30 Prozent Festangestellte vorsieht und die restlichen 70 Prozent der Arbeitskräfte gleich einer "App" aus der Cloud holt ("Liquid"-Programm). Wer wohl in diese Cloud gehen würde, fragte Bauer die versammelten CIOs. "Die Besten!", lautete die einhellige Antwort. Alles zu IBM auf CIO.de

Lifestyle statt Status

Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut IAO beschwor die Mitarbeiter-Cloud der Zukunft.
Wilhelm Bauer vom Fraunhofer-Institut IAO beschwor die Mitarbeiter-Cloud der Zukunft.
Foto: Karsten Häcker

Aufgrund der längeren Lebensarbeitszeit und des zunehmend jüngeren Arbeitseintrittsalters des Nachwuchses müssten sich Unternehmen laut Bauer darauf einstellen, künftig vier Generationen von Mitarbeitern zu beschäftigen. Und jede präferiere ihre eigenen Werte: Zählten für die älteren Kollegen GehaltGehalt und DienstwagenDienstwagen, so seien für die Millennials Lifestyle und Individualität wichtig. Um die verschiedenen Generationen zusammenzubringen, empfahl Bauer den anwesenden CIOs, altersgemischte Teams und Desksharing-Modelle einzurichten: Hier könnten die Jungen von den Älteren lernen und umgekehrt. Alles zu Dienstwagen auf CIO.de Alles zu Gehalt auf CIO.de

Wissensarbeit braucht neue Arbeitswelten. "Die reale physische Welt und die digitale virtuelle Welt müssen im Gleichgewicht sein", postulierte Bauer. Multi-Space-Konzepte, also flexibel nutzbare Räume, sowie sich verändernde Teams und Prozesse seien die Folge. Neben Großraumnutzung werde es vermehrt Rückzugsräume für Stillarbeit oder Telekonferenzen geben. "Use on Demand" nennt er das. Was den Arbeitsplatz an sich anbelangt, werde der "Schreibtisch" im Idealfall statt mit mehreren Displays nur noch mit einem großformatigen ausgestattet sein. Studien hätten ergeben, dass Mitarbeiter mit einem großen Bildschirm um 37 Prozent effizienter arbeiten könnten als mit den heute oft gleichzeitig im Einsatz befindlichen drei kleineren Displays.

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