Hilfe durch Coaching

Nach der Kündigung ist vor dem neuen Job

17.12.2012
Wolfgang Wagner, Bewerber Consult: "Eine faire Trennung ist Teil des Reputations-Managements, und zwar für beide Seiten."
Wolfgang Wagner, Bewerber Consult: "Eine faire Trennung ist Teil des Reputations-Managements, und zwar für beide Seiten."
Foto: Bewerber Consult

In einem Punkt ist sich Bewerbercoach Wagner mit Arbeitsrechtler Mudter einig: Eine starre Haltung des Gekündigten schadet seiner weiteren KarriereKarriere. "Besteht jemand auf die klassische Formulierung im Arbeitszeugnis ‚wurde aus betriebsbedingten Gründen gekündigt` und befürchtet der Betrieb eine Kündigungsschutzklage, gibt es auch Schwierigkeiten mit dem Inhalt des Arbeitszeugnisses", warnt Mudter. Dann wird vor Gericht gestritten, und die berufliche Weiterentwicklung gerät ins Stocken. Alles zu Karriere auf CIO.de

Zeit für Bewerbungen

Holger S. entschied sich für einen kooperativen Weg und legte mit seinem Arbeitgeber ein Austrittsdatum fest, das ihm genügend Zeit für Bewerbungen ließ. Zudem vereinbarte er ein konstruktives Zwischenzeugnis, das am Ende in ein Endzeugnis umgewandelt werden sollte, und eine außergerichtliche Abfindungsregelung. Da er in der Branche hohes Ansehen genoss, war der Betrieb auch bereit, ihm ein Karriere-Coaching zu zahlen, damit er möglichst lückenlos in ein adäquates Beschäftigungsverhältnis wechseln konnte. Holger S. stellte nach kurzer Zeit fest, dass ein Branchenwechsel sich gut mit seinen Erfahrungen vereinbaren ließ und er sich nun neuen inhaltlichen Herausforderungen stellen wollte.

Referenzen sind wichtig

Ein faires Zeugnis ist nicht nur für diejenigen wichtig, die sich wieder um eine Festanstellung bemühen, sondern auch für jene, die den Weg in die Selbständigkeit wählen. Das zeigt der Fall von Martin K. Der erfahrene Softwareentwickler dachte zunächst, dass er "mit einer guten Abfindung bis zur Rente kommen" werde und das Zeugnis für ihn eigentlich gar nicht wichtig sei. Nicht bedacht hatte er, dass das Finanzamt einen Großteil der Abfindung kassiert und ein vorzeitiger Renteneintritt mit hohen Abschlägen erkauft werden muss.

Darum arbeitete Martin K. nach seiner Kündigung freiberuflich als Interims- und Projekt-Manager und konnte auf sein umfassendes persönliches Netzwerk zurückgreifen. Erster Auftraggeber war seine alte Firma, die ihm nicht nur ein tadelloses Zeugnis ausstellte, sondern auch als Referenzgeber zur Verfügung stand. Das brachte dem erfahrenen Entwickler langfristig mehr ein als das Feilschen um jeden Euro.

(Computerwoche)

Zur Startseite