Gutes Einkommen und Bildung helfen

Karrierekiller Kinder

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Erfolg im Job und ein ausgeglichenes Familienleben mit Kindern - geht das? In vielen Fällen funktioniert die Kombination nicht wirklich. Wer genug verdient, gebildet ist und gutes Teamwork in der Beziehung pflegt, schafft beides.

Fragt man locker in einer Runde von Familienvätern und -müttern, dann ist für viele die Vereinbarung von KarriereKarriere und Familie "kein Problem". Auch laut der Studie Leben & Arbeiten in Deutschland sind zwei Drittel der Berufstätigen dieser Meinung. Doch gleichzeitig klagen die meisten über den StressStress im Job, der durch den starken Zeitdruck entsteht. Alles zu Karriere auf CIO.de Alles zu Stress auf CIO.de

Wartet die Familie zuhause, so lassen sich nicht einfach mal ein paar Stündchen mehr im Büro verbringen, um alles in Ruhe erledigen zu können. Da gibt es zum einen den Druck, die eigenen Kinder abends noch sehen zu wollen - oder zu müssen. Noch schlimmer ist es für viele dann, wenn zuhause ein Partner wartet, der für den Job des anderen kein Verständnis hat und schon nörgelt, wenn man nur ein paar Minuten zu spät heim kommt.

Was ist die Folge? Laut dem GfK Verein und der Financial Times Deutschland, die zusammen die Studie durchgeführt haben, leiden 58 Prozent der Berufstätigen mit Familie unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Rückenschmerzen. Rund ein Drittel gibt an, dass ihr Hobby zu kurz kommt und zu wenig Zeit für Freunde sei. Die Umfrage bringt auch wieder den Klassiker der Karrierebremsen hervor, nämlich das Geschlecht. Eine Mehrheit von 60 Prozent der arbeitenden Bevölkerung glaubt nicht, dass Frauen mit Kindern in Deutschland Karriere machen können. Für einen Mann mit Kindern sehen hingegen nur 23 Prozent der Beschäftigten eingeschränkte Karrierechancen, wie der GfK Verein und die Financial Times Deutschlang angeben.

In der Studie "Leben & Arbeiten in Deutschland" wurden im Zeitraum von April und Mai 2655 Menschen befragt. Diese seien repräsentativ für alle Berufstätige im Alter von 20 bis 59 Jahren, die regelmäßig mindestens 20 Stunden in der Woche arbeiten. Der Studie zufolge gibt es bei der Einstellung der Berufstätigen vier Gruppen:

  • Die Berufsorientierten (23 Prozent): sind größtenteils Männer, die viel arbeiten und gut verdienen; haben durchschnittlich oft Kinder; gewichten Beruf und Karriere höher als alle anderen Lebensbereiche.

  • Die Familienorientierten (23 Prozent): sind vor allem Frauen, die Teilzeit arbeiten, einen niedrigen Schulabschluss und ein geringes Einkommen haben; haben die meisten Kinder; stellen Partnerschaft und Kinder über Arbeit, Karriere und Freizeit.

  • Die Vereinbarer (30 Prozent): sind die jüngste Gruppe; Männer und Frauen sind gleich vertreten haben durchschnittlich oft Kinder; glauben, dass Kinder und Karriere zu vereinbaren sind.

  • Die Unabhängigen (24 Prozent): sind oft Männer, Singles und Selbstständige; verdienen gut und haben selten Kinder; konzentrieren sich auf den Job, achten aber sehr darauf, dass Freizeit und Freunde nicht zu kurz kommen.

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