Keine Motivation

Gehälter: Mitarbeiterwünsche werden ignoriert

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Zwar haben die meisten Firmen Vergütungsstrategien. Doch sie gehen zu wenig auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Das kritisieren Experten von Aon Hewitt.
Den Erfolg ihrer Vergütungsstrategien bemessen zwei Drittel aller Firmen vor allem nach den Kosten. Das zeigt diese Übersicht.
Den Erfolg ihrer Vergütungsstrategien bemessen zwei Drittel aller Firmen vor allem nach den Kosten. Das zeigt diese Übersicht.
Foto: Aon Hewitt

Fachkräfte und Talente sind bekanntlich knapp. Dennoch machen Firmen immer noch jede Menge falsch, wenn es ums Anlocken und Binden hochqualifizierter Mitarbeiter geht. Vergütungsprogramme verfehlen jedenfalls häufig ihr Ziel, wie die Personalexperten von Aon Hewitt auf Basis eigener internationaler Studien kritisieren.

Nur 58 Prozent der Verantwortlichen können bestätigen, dass ihre Vergütungspraxis die Mitarbeiter motiviert. „Die wenigsten wissen, was ihre Arbeitskräfte wirklich wollen“, so Marco Reiners, Market Leader Reward Central Europe bei Aon Hewitt. „Viele befragen sie zwar, schaffen es aber nicht, die tatsächlichen Präferenzen zu eruieren.“

Zwar investierten die Firmen mittlerweile beträchtlich in Gesamtvergütungsstrategien. Dabei fehlt es aber laut Studien in fast zwei Drittel der Firmen an ausreichenden Qualitätskontrollen, in zwei Fünftel der Firmen an der Verknüpfung mit den Unternehmenszielen. In 72 Prozent der Firmen werden die Mitarbeiterwünsche ignoriert. Zudem hält nur die Hälfte der Befragten die Kommunikation der Gesamtvergütung für effektiv.

„Das bedeutet, dass viele Mitarbeiter entweder nicht wissen oder nicht wirklich verstehen, was ihnen das Unternehmen bietet“, so Reiners. „Dass der positive Effekt auf Engagement und Motivation ausbleibt, ist kein Wunder.“

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