US-Wissenschaftler

Mächtige denken vorausschauender

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Die Forscher führten vier Experimente durch, bei denen sie die Teilnehmer in zwei Gruppen aufteilten: die Mächtigen und diejenigen ohne Macht. In einem der Versuche waren das zum Beispiel Führungskräfte und Mitarbeiter. Teilnehmer wurden in diesem Experiment befragt, ob sie 120 Dollar lieber sofort erhalten möchten oder ein Jahr darauf warten, um dann einen größeren Betrag zu erhalten? Die mächtigen Führungskräfte entschieden sich wesentlich häufiger dafür, auf das Geld zu warten.

Keine Garantie für gute Entscheidungen

"Die Ergebnisse deckten sich mit unserer Vermutung, dass das Machtgefühl bei den Menschen die Bereitschaft steigert, auf eine größere Belohnung zu warten", sagt Priyanka Joshi. Wer sich mächtiger fühlt, scheint seine Zukunft als weniger ungewiss zu bewerten. Deshalb, so die Schlussfolgerung der Forscher, denken Mächtige bei Entscheidungen weiter voraus.

Möchten Arbeitgeber, dass ihre Angestellten vorausdenken und zukunftsgerichtete Entscheidungen treffen, sollten sie ihren Mitarbeitern mehr Macht geben. Allerdings gibt einem das noch keine Garantie dafür, dass die Mitarbeiter dann auch gute Entscheidungen treffen.

Nathanael Fast und Priyanka Joshi haben sich für die Fakultät Management und Organisation der Universität Southern California mit diesem Thema beschäftigt. Ihre Forschungsergebnisse sind unter dem Titel "Power and Reduced Temporal Discounting" in der Fachzeitschrift Psychological Science erschienen.

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