Kienbaum-Vergütungsstudie

IT-Gehälter im Aufwärtstrend

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Um 2,9 Prozent sind die Gehälter der IT-Fachkräfte und IT-Führungskräfte im Schnitt seit 2013 gestiegen. Am meisten verdienen die IT-Manager in Konzernen, so ein weiteres Ergebnis der aktuellen Vergütungsstudie der Managementberatung Kienbaum.
Julia Zmítko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum.
Julia Zmítko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum.
Foto: Kienbaum

Einen positiven Trend bei der Vergütung von IT-Mitarbeitern macht die neue Studie der Managementberatung Kienbaum aus: Erneut haben deutsche Unternehmen die Gehälter ihrer IT-Mitarbeiter angehoben: Nach 3,4 Prozent im Jahr 2013 stieg die Grundvergütung der IT-Führungs- und Fachkräfte in diesem Jahr um durchschnittlich 2,9 Prozent. Für die Studie hat Kienbaum die Vergütungsdaten von rund 4.000 Einzelpositionen aus 435 Unternehmen analysiert.

"Aktuell tun sich die Unternehmen schwer, die vielen offenen IT-Stellen zu besetzen. Anreize bei der Vergütung sollten hier allerdings nicht das einzige Mittel sein, um sich als Arbeitgeber zu positionieren. Bei zu starken Gehaltssteigerungen einzelner Funktionen kann das interne Lohngefüge aus dem Gleichgewicht geraten. An den moderaten, aber spürbaren Gehaltsteigerungen für IT-Funktionen sehen wir, dass die meisten Unternehmen diesen Spagat recht gut meistern", kommentiert Julia Zmítko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum.

115.000 Euro für die IT-Führungskraft

Die IT-Gehälter steigen positionsübergreifend: Bei den Führungskräften fällt der Lohnzuwachs mit 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am höchsten aus; die Gehälter von Spezialisten steigen hingegen nur um 2,7 Prozent. Eine IT-Führungskraft verdient demnach im Schnitt 115.000 Euro im Jahr, fast doppelt so viel wie der IT-Spezialist, der auf durchschnittlich 64.000 Euro im Jahr kommt. Spitzenverdiener unter den Fachkräften sind Datenbankdesigner sind mit durchschnittlich 80.000 Euro. Leiter der Anwendungsentwicklung erhalten mit 118.000 Euro das höchste GehaltGehalt unter den IT-Führungskräften. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Gehalt steigt mit Personalverantwortung

Die Unternehmensgröße ist ein maßgeblicher Faktor für die Höhe der Vergütung von IT-Mitarbeitern. Die Kienbaum-Studie zeigt, dass Führungskräfte und Spezialisten in Großunternehmen und Konzernen ein höheres Gehalt erhalten. Je mehr Mitarbeiterverantwortung eine Führungskraft hat, desto höher ist ihre Vergütung: Wer fünf bis zehn Mitarbeiter führt, kann mit durchschnittlich 101.000 Euro Gesamtdirektvergütung rechnen. Eine Führungskraft, der mehr als 250 Mitarbeiter unterstellt sind, erhält fast das Doppelte. „Die höhere Vergütung ist im größeren Verantwortungsumfang und den komplexeren Aufgabenbereichen begründet, die Führungskräfte in größeren Unternehmen bewältigen müssen. Je mehr Personalverantwortung eine Führungskraft hat, desto mehr Einfluss auf den Geschäftserfolg hat sie potenziell“, sagt Kienbaum-Beraterin Julia Zmítko.

Standort als wichtiger Gehaltsfaktor

Auch der Standort eines Unternehmens hat großen Einfluss auf die Vergütungshöhe: In Unternehmen, die in den Ballungsräumen um die Großstädte Frankfurt, München, Düsseldorf oder Köln angesiedelt sind, fällt die Vergütung im bundesweiten Vergleich am höchsten aus. Schlusslicht bildet der Raum Dresden/Leipzig/Halle: Eine Führungskraft erhält hier im Schnitt 22 Prozent weniger, als sie in Köln verdienen würde. „Historisch bedingt sind im Ost-West-Vergleich die Gehälter in den östlichen Regionen auf einem geringeren Niveau. Dennoch erkennen wir eine stete Annäherung der Gehälter im Osten. Das zeigt sich auch bei den IT-Mitarbeitern“, sagt Zmítko.

Boni bleiben konstant

85 Prozent der Führungskräfte und zwei Drittel der Spezialisten erhalten eine variable Vergütung. Im Durchschnitt beziehen Führungskräfte Boni in Höhe von 19.000 Euro; das sind 15 Prozent ihres Gesamtgehalts. Spezialisten erzielen einen Bonus von 6.000 Euro, was neun Prozent ihrer Gesamtvergütung ausmacht.

Die Mehrheit der Unternehmen setzt auf eine variable Vergütung, die auf festen Zielvereinbarungen basiert. Laut der Kienbaum-Studie vertrauen 68 Prozent der befragten Unternehmen auf dieses System; neun Prozent planen oder entwickeln dessen Einführung für Führungspositionen und zehn Prozent für die Fachpositionen. „Zielorientierte variable Vergütungssysteme bieten den Unternehmen viele Vorteile, denn sie unterstützen die Umsetzung von Unternehmensstrategie und -zielen. Es werden primär die erzielten Resultate honoriert und nicht die bloße Leistungsbemühung. Die Kopplung der Vergütung an den Unternehmenserfolg fördert die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und ihrer Aufgabenstellung. Das motiviert zusätzlich, sich zu engagieren. Die Vergütung ist in diesem Modell ein ziel- und strategiebezogener Umsetzungshebel, der zum Erreichen der Unternehmensziele beiträgt“, sagt Zmítko.

Der Kienbaum Vergütungsreport Führungskräfte und Spezialisten in IT-Funktionen 2014 ist zum Preis von 800 Euro (+MwSt.) unter shop.kienbaum.de als Printexemplar/Download erhältlich. Weitere Informationen rund um das Thema Vergütung gibt es unter www.kienbaum-compensation.com.

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