Kienbaum-Studie

HR erfüllt Business-Anforderungen nicht

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Generell sagt die Studie, dass die Personalabteilungen sich bei den Aspekten Qualität, Kosteneffizienz und Wertschöpfungsorientierung noch verbessern können.

Nachbesserungsbedarf bei der Qualität

Strategieprozess? Damit hat HR bislang viel zu wenig zu tun. Das muss sich ändern, so die Kienbaum-Studie.
Strategieprozess? Damit hat HR bislang viel zu wenig zu tun. Das muss sich ändern, so die Kienbaum-Studie.
Foto: Kienbaum

Zwar sind die Personaler auf einem guten Weg: "Trotzdem bleibt vielfach die Qualität noch immer hinter den Anforderungen des Business zurück", so die Berater von Kienbaum. So habe etwa weniger als die Hälfte der Personlabereiche eine schriftlich fixierte HR-Strategie und nur rund ein Drittel führt jedes Jahr einen Strategieprozess durch. Das heißt, zu einem guten Teil betrachten sich Personaler selbst nicht als entscheidend für den Unternehmenserfolg. Kienbaum weist aber darauf hin: Je größer ein Unternehmen ist, desto personalstrategischer ist es aufgebaut.

Auch etwa im Karrieremanagement, der strategischen Personalplanung und im Change-Management muss noch nachgebessert werden. Auch fehlende Transparenz bemängelt Kienbaum. Der Wertschöpfungsbeitrag von HR lässt sich oft immer noch nicht ermitteln, im Gegenteil haben die Berater festgestellt, dass sich immer weniger Personalbereiche (aktuell nur etwa 20 Prozent, also jedes fünfte Unternehmen) einer internen Kundenbefragung stellen. Keine gute Entwicklung, denn sie hat direkt mit der strategischen Ausrichtung von HR zu tun: Je seltener sie sich beurteilen lässt, desto weniger entscheidend ist sie für die Unternehmenssstrategie, so Kienbaum.

Operative Aufgaben loswerden

Nach eigenen Angaben haben Personalabteilungen nach wie vor Probleme, ihre Ziele umzusetzen, auch wenn sie das gern täten. Aber es fehlt ihnen selbst an Personal, und operative Themen dominieren. Das führt zu einem "Hamsterrad, aus dem die Unternehmen auch nach jahrelangen Bemühungen nicht ausbrechen können", schreiben die Analysten in der Studie. Kienbaum empfiehlt daher den HR-Abteilungen, die Personalarbeit messbar zu machen. Das steigert die Akzeptanz der eigenen Tätigkeit in der Führungssebene. Dazu gehört auch, regelmäßig die Kunden zu befragen und den Erfolg in Kennzahlen messbar zu machen. Um endlich die operativen Themen loszuwerden, muss sich HR ganz klar davon distanzieren - am Besten als Business-Partner. Hier liegt auch schon der Schlüssel zur nächsten Handlungsempfehlung. Personaler müssen sich auf die Unternehmensstrategie ausrichten.

Kernaufgabe Employer Branding

Employer Branding wird in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger.
Employer Branding wird in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger.
Foto: Kienbaum

Und was bringt einem Top-Entscheider die Tatsache, dass die Personalabteilung professioneller geworden ist? Die Berater von Kienbaum haben festgestellt: Für den Unternehmenserfolg ist HR entscheidend und ein Unternehmen erzielt ganz konkret bessere Ergebnisse. Das liegt etwa am FachkräftemangelFachkräftemangel, der das Employer Branding immer wichtiger werden lässt. Arbeitnehmer wollen von Unternehmen umworben werden mit attraktiven Konditionen. Genau dafür ist HR zuständig. Hat ein Unternehmen gezielt Personalmarketing und Employer Branding aufgebaut und HR dafür ausreichend Budget zur Verfügung gestellt, sind die Ergebnisse unmittelbar im Unternehmenserfolg messbar. Die Akzeptanz von Arbeitsvertragsangeboten hat sich signifikant verbessert. Und für Entscheider besonders wichtig: Führungskräfte sind viel zufriedener mit der Qualität von Neueinstellungen. Eine gute Personalabteilung macht eben den Unterschied aus. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

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