Unbekannt und nutzlos

Kein Interesse an Gamification

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Zukunfts-Expertin Stampfl wird auf den Gamification-Durchbruch wohl noch warten müssen. Derweil leistet sie Aufklärungsarbeit: Dieser oft als neu verkaufte Ansatz stamme aus der Verhaltenstherapie der 1960er Jahre, schreibt die Beraterin.

"Die Token Economy ist ein systematisches Belohnungssystem, das durch die gezielte Vergabe von Tokens (Tauschgegenständen, etwa Münzen) Verhalten aufbauen soll", so Stampfl in einem Beitrag für Spiegel Online. Und weiter: "Tut der Betreffende das Gewünschte, erhält er Tokens, die dann - nach einem festgelegten Plan - in begehrte Aktivitäten oder Dinge eingetauscht werden können (5 Tokens = 1 Kinobesuch)." Diese Idee sei ursprünglich in psychiatrischen Anstalten, in Heimen für dissoziale Jugendliche oder Gefängnissen angewandt worden.

Bayer probiert Gamification aus

Wie das für die heutige Arbeitswelt nutzbar sein kann, probiert Jamie Showrank aus, Global InnovationInnovation Manager bei der IT-Tochter Bayer Business Services. Sie hat ein Online-Seminar zu Gamification an der University of Pennsylvania abgeschlossen und will die gewonnenen Kenntnisse bei dem Chemie- und Pharmakonzern umsetzen. Alles zu Innovation auf CIO.de

Im Gespräch mit CIO.de sagte Showrank im vergangenen Dezember über die erste Schlüsselerkenntnis: "Bevor man loslegt, muss man Ziele definieren, was man mit Gamification überhaupt erreichen will. Die zweite Botschaft war, Gamification mit Bedacht einzusetzen. Das spielerische Streben nach einer Belohnung soll für die Mitarbeiter ja letztlich nicht das Ziel sein. Es soll ein Mittel sein, dass sie ihre Arbeit mit mehr Freude und Engagement tun."

Über Gamification diskutieren auch die Analysten des US-Marktforschers Gartner. Brian Burke von Gartner geht davon aus, dass Unternehmen zu viel erwarten.

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