Dienst nach Vorschrift

Ein Viertel hat innerlich gekündigt

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Auch Mitarbeiter mit hoher emotionaler Bindung sind nicht gegen Burnout gefeit.
Auch Mitarbeiter mit hoher emotionaler Bindung sind nicht gegen Burnout gefeit.
Foto: Gallup

Die Meinungsforscher leiten daraus Aussagen über die Innovationskraft eines Unternehmens ab: Mit dem Engagement der Beschäftigten schwindet auch die Innovationskraft. Nink führt aus: "Dabei geht es nicht darum, dass Mitarbeiter jeden Tag bahnbrechende Innovationen hervorbringen." Entscheidend seien auch "die vielen vermeintlich kleinen Ideen der Beschäftigten, etwa zur Optimierung von Arbeitsabläufen und Prozessen".

Ein weiteres Ergebnis der Studie bezieht sich auf das Thema Fluktuation. 93 Prozent der Hochengagierten gibt an, auch in zwölf Monaten noch beim jetzigen Unternehmen zu arbeiten, 81 Prozent dehnen dies sogar auf die kommenden drei Jahre aus.

Von denen, die innerlich bereits gekündigt haben, wollen nur 58 Prozent binnen Jahresfrist beim jetzigen Arbeitgeber bleiben. Dieser Prozentsatz sinkt bei der "Drei-Jahres-Frage" auf 44 Prozent. "Die Folgen ungewollter Fluktuation reichen vom Aufwand für Neuausschreibung, Auswahlverfahren und Einarbeitung bis hin zum Knowhow-Verlust und Kundenabwanderung", gibt Gallup-Mitarbeiter Nink zu bedenken.

Die Studienautoren wollten außerdem wissen, wie sich die Mitarbeiter-Bindung auf die Einstellung gegenüber den Produkten des Unternehmens auswirkt. Demnach erklären 85 Prozent der Hochzufriedenen, dass sie Artikel und Dienstleistungen im Freundeskreis weiterempfehlen. Unter den Angestellten ohne Bindung sind es lediglich 30 Prozent.

Zufriedenheit schützt nicht vor Burnout

Doch auch die sehr zufriedenen Mitarbeiter sind nicht vor StressStress und Erschöpfung geschützt. Ob sie in den vergangenen 30 Tagen das Gefühl hatten, vor dem Burnout zu stehen, wurden die Studienteilnehmer gefragt. Immerhin rund jeder Siebte (15 Prozent) der Hochengagierten bejahte. Unter den Nicht-Engagierten ist es sogar jeder zweite. Alles zu Stress auf CIO.de

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