Gartner: Innovatives Denken Schlüssel zum Erfolg

CIOs fehlt es an Visionen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Was machen CIOs den lieben langen Tag? Den Analysten von Gartner zufolge warten viele IT-Entscheider darauf, dass externe Entwickler sie löffelweise mit vorgefertigten Lösungen füttern. Träge Kontroll-Freaks also, denen die Scheu vor Innovationen eingepflanzt scheint. Dabei laute die simple Wahrheit: ohne Visionen kein Erfolg.

Gartner sieht den gesamten IT-Komplex in einer akuten Gefahr des Scheiterns: vom Markt der Entwickler und Provider bis zu den Anwendern in den Unternehmen. Zumindest gilt das für die Industrie-Staaten - im Unterschied zu den innovativen Kraftzentren China und Indien, dessen Exporte an IT-Dienstleistungen um mehr als 30 Prozent jedes Jahr wachsen.

Die Analysten haben also Vorbilder parat. Und sind nicht verlegen um Antworten auf die Frage, was "innovativ" eigentlich bedeutet. Gartner-Vizepräsident Mark Raskino spricht davon, "neue Ufer zu betreten" - letztlich eine Frage der Einstellung. Im Ideal-Fall beseelt CIOs eine Art Kolumbus-Geist. Sie wollen als Erste in See stechen und auf ihrem Gebiet Neuland entdecken.

Raskino nennt die britischen BankenBanken, die einst allen Unkenrufen zum Trotz den sinkenden Kahn der Magnetstreifen und Unterschriften verließen und das brandneue Flaggschiff der Chip-Karten und PIN-Nummern enterten. Demgegenüber seien konservative Institute häufig untergegangen. Top-Firmen der Branche Banken

Solange IT-Abteilungen vor sich hinschlummern, ohne unkonventionell neue Lösungen zu entwickeln, sinkt laut Gartner ihr Stellenwert in den Unternehmen. "CEOs suchen neue Ideen", sagt Vizepräsident und Analyst Steve Prentice. "Viele sehen nicht, dass ihre IT-Abteilung sie liefert."

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