Wer zu wenige begabte Mitarbeiter rekrutiert, scheitert

Wettrennen um IT-Talente verschärft sich

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
60 Prozent der IT-Abteilungen werden ihre Ziele verfehlen, weil sie zu wenige begabte Mitarbeiter rekrutieren. Wer es in der globalisierten Arbeitswelt versäumt, über die Grenzen hinweg Spitzen-Talente an sich zu binden, scheitert. Das sagen die Analysten von Gartner. Und sie nennen sechs goldene Regeln für die Personalpolitik der Zukunft.

Auf das Netzwerk der "peers" kommt es an: 2015 verbringen die jungen IT-Mitarbeiter laut Gartner mehr als vier Fünftel ihrer Arbeitszeit in gemeinsamen Projekten. Sie arbeiten zusammen mit ihresgleichen - wenn es sein muss auch in zehn oder mehr virtuellen Teams. Untereinander bilden sie NetzwerkeNetzwerke, über die nahezu der gesamte Austausch über Aufträge, Arbeitsmarkt-Chancen und neue Jobs erfolgt. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Um qualifizierte IT-Talente kämpfen die Firmen auf der ganzen Welt: Vor Ort nach Mitarbeitern zu suchen, genügt in zehn Jahren nicht mehr. Wer die größten Talente finden will, muss überall spähen - über Grenzen hinweg und auch in andere Unternehmen. Und warum sollte ein Spezialist in Mexiko seine Dienste nicht einem sächsischen Unternehmen zur Verfügung stellen?

Die Arbeitsverhältnisse nehmen neue Formen an: Die neue Generation arbeitet bevorzugt zu Hause - und besteht notfalls auf diesem Recht. Die Ära der Eltern und Großeltern, die oft ihr gesamtes Arbeitsleben in einer Firma zubrachten, ist perdu. Die Arbeitswelt der Zukunft bietet mehr Optionen, vor allem für "digital natives", die tradierte Einschränkungen überhaupt nicht mehr kennen. Globale Kommunikation, persönliche Geräte, ortsungebundene Technologien und verminderter Schutz für Arbeitnehmer schaffen bei weniger sozialer Sicherheit einst unvorstellbare Freiräume.

Jeder arbeitet unterschiedlich: Althergebrachte Kontrollinstrumente verlieren ihren Nutzen, weil die Mitarbeiter ihre Arbeitsprozesse völlig individuell organisieren. Bislang entschieden die Unternehmen, welche technologie-basierten Services, welche Geräte und welche Software ihre Mitarbeiter benötigten. Die IT-Spezialisten der Zukunft hingegen wollen darüber selbst bestimmen und bringen eigene Geräte, Anwendungen, Tools und Methoden ein.

Talentierte Fachleute wandern: Die umgarnten IT-Talente legen die Flexibilität an den Tag, die sich die Wirtschaft seit langem wünscht. Dadurch wird es aber umso schwieriger, die Besten anzuwerben oder zu halten. Die großen Unternehmen werden eine Schar von Mitarbeitern auf der ganzen Welt beschäftigen.

Die Kluft zwischen führenden Firmen und Nachzüglern weitet sich: Die Aufgaben der Zukunft erfordern so viel Fantasie, Engagement und InnovationInnovation wie nie. Begabte IT-Spezialisten sind ihnen gewachsen und treiben Wachstum und Gedeihen ihrer Arbeitgeber voran. Aber es gibt sie eben nicht unbegrenzt. Sie aufzuspüren und in der Firma einzusetzen, ist deshalb laut Gartner entscheidend für den Geschäftserfolg. Wer hier den Anschluss verliert, hinkt insgesamt hinterher. Alles zu Innovation auf CIO.de

Diese Fragen waren Thema beim Gartner Symposium/ITxpo 2007 in Barcelona.

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