Führungskräfte lernen, dass es aufs Lernen ankommt

Manager wollen authentischer auftreten

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Fachkompetenz bringen Manager genügend mit. Davon gehen sie jedenfalls selbst aus. An einem kritischen Blick auf sich selbst fehlt es ihnen dennoch nicht. Ein großer Teil der Führungskräfte glaubt, an Kommunikationsfähigkeit und einem authentischen Auftreten noch hart arbeiten zu müssen. Das geht aus einer Studie der Akademie für Führungskräfte zur Weiterbildung von Managern hervor.
Die meisten Manager haben begriffen, dass Weiterbildung unerlässlich ist.
Die meisten Manager haben begriffen, dass Weiterbildung unerlässlich ist.

Akademie-Geschäftsführer Daniel F. Pinnow stellt der Studie eine Konfuzius-Weisheit voran: "Am höchsten steht, wer alles intuitiv versteht." Gerade in dieser Botschaft wurzelte über Jahrzehnte rückständiges Denken. Der ungebrochene Mythos der begnadeten Unternehmerpersönlichkeit untergrub allerlei Anstrengungen, moderne Methoden zu vermitteln. Jemand kann führen oder eben nicht - so dachten viele. Diese Denke ist inzwischen fast, aber noch nicht gänzlich verschwunden: 14 Prozent der von der Akademie Befragten vertreten nach wie vor diesen Standpunkt.

Die meisten Manager haben das Zitat aus dem alten China aber zu Ende gelesen: "Danach kommt, wer durch Lernen zur Erkenntnis gelangt. Es folgt der, der erst lernt, wenn er in Schwierigkeiten ist. Wer nicht einmal lernt, wenn er in Not ist - den hält das Volk für das Letzte." Für 86 Prozent der Manager steht fest, dass Führungskräfte heute mehr lernen müssen als früher. Ein Drittel denkt aber auch, dass sie aus Scheu vor Kritik ungern Seminare besuchen.

Nichtsdestotrotz ist Präsenz-Training nach wie vor die am häufigsten gewählte Lernform. 343 von 360 Befragten besuchten in den vergangenen zwei Jahren Seminare. 229 bildeten sich durch Fach-Lektüre weiter. 165 ließen sich von kompetenten Mitarbeitern auf einen besseren Sachstand bringen: durch Instruktionen oder Erläuterungen. E-Learning nutzten 86 Teilnehmer der Umfrage.

Manager ignorieren Blogs

Fast 70 Prozent der Manager gebrauchen sehr oft oder oft das Internet als Medium der Weiterbildung. Viele glauben, dass die Bedeutung von Web-Artikeln (84 Prozent), Foren (80 Prozent) und Blogs (51 Prozent) in diesem Kontext wächst. Bisher allerdings schenken 96 Prozent der Manager der virtuellen Welt der Blogs keinerlei Beachtung.

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