Barc BI Survey

Business Intelligence: Fahrlässige Tool-Auswahl

07.01.2013
Von Nicolas Zeitler

Dem nachdrücklichen Appell, es sich bei der Auswahl einer BI-Lösung nicht zu einfach zu machen, gesellt Melanie Mack eine weitere "Best Practice" bei: bei der Entscheidung auf die Menschen zu hören, die später mit der Software arbeiten, seien es Anwender oder Entwickler. Benutzerfreundlichkeit für Anwender ist für die befragten Unternehmen mit 40 Prozent Nennungen das wichtigste Auswahlkriterium. Dass es bei den BI-Projekten der jüngsten sechs Monate sogar auf 49 Prozent Nennungen kommt, zeigt laut Melanie Mack die steigende Bedeutung dieses Aspekts.

Benutzerfreundlichkeit für Entwickler ist mit 34 Prozent das am zweithäufigsten genannte Kriterium, noch vor dem klassischen BI-Ziel "schnelle Abfragegeschwindigkeit". Gleichzeitig ist zu wenig Tempo bei Abfragen das von Anwendern am häufigsten berichtete Problem. Doch neben diesem technisch bedingten Makel finden sich unter den zehn am häufigsten genannten Schwierigkeiten bei der Arbeit mit BI-Systemen größtenteils Einschränkungen, die Barc als "personenbezogen" klassifiziert: fehlendes Interesse der Nutzer oder Uneinigkeit über Anforderungen etwa.

Endanwender in die Auswahl einbeziehen

In der Zusammenschau mit den wichtigsten Auswahlkriterien der Unternehmen rät Melanie Mack: "Man sollte sowohl Endanwender als auch Berichtsentwickler in die Auswahl einbeziehen." Der Faktor Mensch hat aus Sicht der Analystin großen Einfluss darauf, ob ein BI-Projekt den gewünschten Erfolg bringt oder nicht. Davon abraten würden sie und ihre Kollegen dagegen davon, die Auswahl einer BI-Lösung auf das Argument zu stützen, der Anbieter sei Unternehmens-Standard.

Neben solchen Ratschlägen zur Auswahl von BI-Tools enthält der Survey des Business Application Research Center, so der volle Name von Barc, in gewohnter Manier wieder Bewertungen der Anbieter nach der Systematik des BBI, fußend auf den Aussagen von 3000 Studienteilnehmern, darunter mehr als 1800 Anwender, außerdem Berater und Vertreter von Anbieterseite.

Seit vorigem Jahr ordnen die Analysten die bewerteten Lösungen - dieses Jahr sind von Arcplan über IBMIBM Cognos TM1 und SAP BO WebI bis Yellowfin 27 Produkte analysiert worden - verschiedenen Peer Groups zu. So gibt es etwa die "BI-Giganten", Anbieter mit internationaler Aufstellung, deren Produkte gewöhnlich in Großunternehmen eingesetzt werden. Eine andere Gruppe fasst die Produkte, die typischerweise in kleinen oder mittelgroßen Projekten mit bis zu 500 Anwender zum Einsatz kommen. Mit dieser Differenzierung wollen die Analysten zu pauschalen Aussagen über die mit den einzelnen Lösungen erzielten BBI-Werte vorbeugen. "In den Vorjahren schnitten immer die kleineren Anbieter besser ab, obwohl ihre Lösungen unter Umständen für ein Enterprise-Szenario gar nicht geeignet wären", sagt Melanie Mack. Alles zu IBM auf CIO.de

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