Gartner, IDC und PAC

Die SAP-Zahlen in Analystenurteilen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
"Ich habe mir große Mühe gegeben, die wirklichen Schwachstellen in den Ergebnissen zu finden", berichtet IDC-Analyst Rüdiger Spies. "Leider Fehlanzeige."
"Ich habe mir große Mühe gegeben, die wirklichen Schwachstellen in den Ergebnissen zu finden", berichtet IDC-Analyst Rüdiger Spies. "Leider Fehlanzeige."
Foto: IDC

Ähnlich, aber weniger dramatisch sieht das Donald Feinberg von Gartner. In etwa die Hälfte der von SAP bisher mitvertriebenen Datenbanken stamme von Oracle; deshalb seien die Walldorfer Vorhaben vor allem ein Schlag in Richtung Larry Ellison und Redwood Shores, weniger gegen Microsoft und IBM – zumal IBM als Hardware-Lieferant in jedem Fall auch künftig am SAP-Geschäft partizipiere.

Sybase-Integration scheint zu glücken

Als „Wunderwaffe“ und „pretty lady“ feiern Medienberichten derzeit die High-Performance Analytic Appliance von SAP, kurz HANA. Die CEOs sprechen weniger blumig vom erfolgreichsten Produkt in der Geschichte des Softwareunternehmens. 160 Millionen Euro seien damit 2011 in kurzer Zeit erwirtschaftet worden. HANA, die In-Memory-Datenbanklösung, die Daten direkt im Arbeitsspeicher strukturieren kann und ohne zeitaufwändige Festplattenzugriffe auskommt, erscheint derzeit als Herzstück und Trumpf nicht nur von SAPs DB-Plänen, sondern auch von dessen integrierter Innovationsstrategie, die von reinen Finanzapplikationen über Business Intelligence, mobile Anwendungen und Cloud Computing bis hin zu Infrastruktur-Software alles umfasst.

Mit HANA Oracle abgehängt

„Was früher Tage dauerte, ist jetzt in Minuten erledigt“, lobt Analyst Feinberg HANA. „SAP ist der Konkurrenz damit weit enteilt.“ Oracle beispielsweise werde Monate, wenn nicht Jahre benötigen, bis sein In-Memory-Add-On für Exadata in der Praxis gleiches zu leisten vermöge. Innovationspotenzial habe SAP für mehrere Jahre, der Weg der Akquisition innovativer Firmen erweise sich dabei als hilfreich.

Über sämtliche Zahlen und Entwicklungen hinweg fällt das Urteil der Analysten entweder begeistert oder wenigstens nachsichtig aus. Die Integration von Sybase scheint SAP zu glücken. Die Übernahme von Business Objects 2008 habe das Unternehmen ins Schlingern gebracht, so Feinberg. Im Vergleich dazu funktioniere die Sybase-Integration offenbar wesentlich erfolgreicher. „Man lernt aus Fehlern“, so der Gartner-Analyst. „SAP ist es hervorragend gelungen, das Potenzial von Sybase zu nutzen“, sagt Rüdiger Spies von IDC. Insgesamt seien die Wachstumszahlen nicht organisch, sondern zum Teil dem Sybase-Deal zu verdanken, betont PAC. "Aber es ist immer trotzdem Wachstum", so die Analysten.

Jetzt 1000 Business by Design Kunden

Im Bereich Cloud ComputingCloud Computing und Software-as-a-Service (SaaS) fährt SAP zweigleisig – und das offenbar besser, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Der milliardenschwere Kauf von SuccessFactors, Entwickler von Cloud-basierten Personalmanagement-Lösungen, soll laut McDermott spätestens bis Anfang März über die Bühne gegangen sein. Daneben hat SAP vor einigen Monaten seine SaaS-Suite Business ByDesign lanciert, die kleine Firmen als Hauptprodukt und Großunternehmen als ergänzender Baustein ansprechen soll. Aktuell hat SAP nach eigenen Angaben etwa 1000 Business ByDesign-Kunden gewonnen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Zur Startseite