HANA, Cloud, Business ByDesign

SAP in Analysten-Einschätzungen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Quartalszahlen waren sehr gut. Trotz Cloud und HANA bleibt ERP das Kerngeschäft. Doch Business ByDesign enttäuscht, stellen Gartner und PAC fest.
SAP-Vorstandssprecher Jim Hageman Snabe: "Unsere Innovationsstrategie schafft auch weiterhin deutlichen Mehrwert und Spitzenergebnisse."
SAP-Vorstandssprecher Jim Hageman Snabe: "Unsere Innovationsstrategie schafft auch weiterhin deutlichen Mehrwert und Spitzenergebnisse."
Foto: DSAG

Die Weltmarke SAP werde es nicht mehr lange geben, witzelt man in der IT-Welt. Der Riese aus Walldorf preise seine In-Memory-Datenbanktechnologie HANA derart massiv bis penetrant an, dass eine Umbenennung in den irgendwie nach einer unwiderstehlichen Lady klingenden Produktnamen nur eine Frage der Zeit sein könne. Es ist nur ein kleiner Scherz, gewiss. Und dass es keine schlimmeren Gründe für eine SAP-Auflösung gibt, belegen die erneut zweistelligen Wachstumszahlen, die der Konzern am Mittwoch für das dritte Quartal veröffentlichte.

„Unsere Innovationsstrategie schafft auch weiterhin deutlichen Mehrwert und Spitzenergebnisse“, sagen die Vorstandssprecher Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe dazu. SAP versetze Unternehmen in die Lage, Innovationen voranzutreiben, betriebliche Prozesse zu optimieren und zu wachsen. „Wir sind stolz auf unsere klare Kundenorientierung und sind zuversichtlich, dass wir weiterhin bessere Ergebnisse als unsere Wettbewerber erzielen werden“, so McDermott und Hageman Snabe.

„Irgendetwas macht SAPSAP offensichtlich richtig“, kommentiert PAC-Analyst Frank Niemann die guten Zahlen. „Es gibt derzeit dort keinen Bereich, der wirkliche Probleme macht.“ Anders als der Dauerrivale Oracle habe SAP beispielsweise keine eigene Hardware-Sparte und profitiere deshalb in vollem Umfang von den positiven Entwicklungen im Software- und Service-Bereich. In den ersten neun Monaten des Jahres verbuchte SAP bisher Software-Erlöse von 2,72 Milliarden Euro und Support-Erlöse in Höhe von 6,07 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das Zuwächse von 17 beziehungsweise 15 Prozent. Alles zu SAP auf CIO.de

Die Zeit von Leo Apotheker ist überwunden

„Die Verwerfungen aus der Ägide Leo Apotheker hat SAP mittlerweile gut überstanden“, urteilt ebenso positiv Gartner-Analyst Christian Hestermann. Dies gelte für den zwischenzeitlichen Ärger mit Großkunden und langjährigen Partnern. Aber auch das Geschäft mit kleinen und mittleren Firma gestalte sich im angestammten Segment Enterprise Resource Planning (ERP) erstaunlich gut. Hier bringe eine Vielzahl kleinerer Deals Stabilität, die sich aufgrund des vergleichsweise niedrigen Lizenzvolumens pro Deal nicht unbedingt in den globalen Umsatzzahlen niederschlagen.

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