Abbau von Hierarchien geplant

SAP-Chef Apotheker leitet Umbau des Walldorfer IT-Konzerns ein

14.01.2009
SAP-Chef Léo Apotheker will die Schwächen des deutschen Software-Konzerns in Zukunft rigoros angehen und bereitet hierfür einen tief greifenden Umbau des Walldorfer Unternehmens vor.
Toyota ist für SAP Vorbild.
Toyota ist für SAP Vorbild.

"Viel mehr Tempo, wir brauchen deutlich mehr Tempo", sagte Apotheker dem manager magazin. "Diesen neuen Takt werden wir schneller hinbekommen, als die meisten glauben", fügte Apotheker hinzu. SAPSAP solle schneller kostengünstiger und innovativer arbeiten. Apotheker wird im Mai 2009 die SAP-Führung alleine übernehmen, wenn sich Co-Chef Henning Kagermann planmäßig von der Spitze zurückziehen wird. Alles zu SAP auf CIO.de

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, will der künftige Solo-Chef Hierarchien abbauen, Doppelfunktionen streichen und Lean Management im Konzern einführen - ausdrücklich nach dem Vorbild des japanischen Autobauers Toyota. Nach der Finanzkrise will Apotheker auf diesem Wege SAP wieder zu kräftigem Wachstum verhelfen: "Ziel muss sein, dass die SAP weiterhin langfristig zweistellig wachsen wird. Und ich möchte auch die Rendite der SAP verbessern". SAP will 2008 eine operative Marge von 28 Prozent erreichen.

Die augenblicklich bis zu zehn Hierarchiestufen im Konzern will der Manager kräftig reduzieren: "Nur eine Hierarchie weniger wäre Kosmetik". Lean Management soll die Innovationskraft bei SAP stärken: "Die Softwarebranche ist dabei, eine echte IndustrieIndustrie zu werden. Lean Management wird enorm helfen, Produkte schneller an den Markt zu bringen", sagte Apotheker. Top-Firmen der Branche Industrie

SAP fährt derzeit einen rigorosen Sparkurs, nachdem die Finanzkrise auch das Geschäft des deutschen IT-Hauses belastet hat. Zudem hatte das Unternehmen 2008 die Markteinführung einer Online-Software zum Mieten für den Mittelstand wieder gestoppt. Seither hat der Konzern kein Produkt am Markt, das nachhaltiges Wachstum verspricht. SAP könne allein, indem es mehr Anwendungen an seine 75 000 Bestandskunden verkaufe, "immer noch jedes Jahr zweistellig wachsen", sagte dazu indes Apotheker.

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