Hintergrundbericht

Die Gründe für den Nokia-Microsoft Deal

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Die Kooperation von Nokia und Microsoft hat für Aufsehen gesorgt. CIO.de erklärt, was auf Nokia zukommt, wie Microsoft von dem Vorhaben profitiert und was aus dem Betriebssystem Symbian wird.

Erstmals ist Nokia nicht mehr Marktführer - laut den Analysten von Canalys ist nicht mehr Symbian sondern Android das am meisten verkaufte Smartphone-Betriebssystem. Das ist kein Wunder, im letzten Jahr wechselten immer mehr Hersteller zum Google-OS. LG etwa, ebenso wie Samsung und Sony Ericsson verwenden sogar in den billigeren SmartphonesSmartphones bevorzugt Android. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Nokia und allen voran Konzernchef Elop haben sich für einen radikalen Schritt entschieden: Künftig soll Microsofts Betriebssystem Windows Phone 7 die High-End-Smartphones antreiben.

Stephen Elop, CEO von Nokia.
Stephen Elop, CEO von Nokia.
Foto: IDG News Service

Der neue Deal sorgt für einige Unruhe, Ex-Microsoft-Manager Elop wird gar als trojanisches Pferd bezeichnet, das vom Redmonder Konzern eingeschmuggelt wurde, um einen Übernahme vorzubereiten.

Sieht man sich allerdings den Deal sowie die nackten Zahlen an, so bemerkt man mehrere Dinge: Nokia musste etwas unternehmen, beide Konzerne profitieren und Symbian wird weiterexistieren.

Sorge vor dem Duopol von Android und iOS

Nokia hat sich dabei entschieden gegen Android entschieden. Einer der Gründe war, dass Nokia die Gefahr eines Duopols befürchtete, bestehend aus Android und iOS. Mit Windows Phone 7 wolle man komplett neu durchstarten und Nutzern, Entwicklern, Herstellern sowie Mobilfunkprovidern ein alternatives, drittes Ökosystem bieten. Ein weiterer Grund könnte sein, dass man nicht in der Flut der Geräte untergehen möchte. Allein HTC hat auf dem Mobile World Congress fünf neue Smartphones vorgestellt. Im Android-Bereich war zudem ein Förderband aufgebaut, das einen Großteil der Android-Smartphones zeigte - die sich optisch im abgeschalteten Zustand nicht wirklich unterscheiden:

Die ersten Geräte sollen übrigens noch in 2011 auf den Markt kommen. Wann genau halten beiden Konzerne noch unter Verschluss. Ein realistischer Zeitraum für eine Spekulation wäre wohl gegen Ende des dritten Quartals, also etwa ein Jahr, nachdem die ersten Geräte mit Windows Phone 7 auf den Markt kamen. Zudem wären die Smartphones dann für das Weihnachtsgeschäft verfügbar.

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