Werbung und Lokalisierung

Gratis-Apps machen Smartphone-Akkus leer

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Reklame und Lokalisierungsaktivitäten saugen viel Smartphone-Energie. Das fanden US-Forscher heraus. Sie wollen nun einen "Energy Debugger" entwickeln.
Smartphone-Akku voll aufgeladen? Hält leider oft nur wenige Stunden vor.
Smartphone-Akku voll aufgeladen? Hält leider oft nur wenige Stunden vor.
Foto: virtua73 - Fotolia.com

Smartphones sind dufte, nur das ständige Aufladenmüssen nervt. Vor allem, weil es in dieser Form vermeidbar bis überflüssig ist, wie Forscher aus den USA herausfanden. Demnach sind drei Viertel des Energieverbrauchs überhaupt nicht den aktiv genutzten Kernfunktionen geschuldet, sondern Aktivitäten, die im Hintergrund ablaufen. Verursacher sind vor allem Anzeigen, die heruntergeladen werden, oder Informationen über den Nutzer und seinen Aufenthaltsort, die zu Werbe- und Marketingzwecken gesendet werden.

„Es stellt sich heraus, dass freie Apps in Wahrheit gar nicht kostenlos sind, weil sie die versteckten Kosten einer reduzierten Batterielebensdauer beinhalten“, erläutert Y. Charlie Hu, Professor für Elektroingenieurswissenschaften an der Purdue University. 65 bis 75 Prozent der durch kostenfreie Apps verbrauchten Energie seien durch werbliche Funktionen bedingt.

Beim frei downloadbaren Spiel Angry Birds etwa werde tatsächlich nur ein Viertel der Energie fürs Zocken selbst benötigt. Hu führt den Großteil des Energieverbrauchs auf die Lokalisierung der User zurück, die zielgruppengerechte Werbung ermöglichen soll.

Mit seinen Mitarbeitern Abhinav Pathak und Ming Zhang präsentierte Hu kürzlich nicht nur ein Forschungspapier zum Problem, sondern zugleich ein Tool namens „Eprof“ zur Analyse der Ursachen des Energieverbrauchs von SmartphonesSmartphones. Alles zu Smartphones auf CIO.de

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