Blackberry


Blackberry Motion, KeyOne

Alle Blackberry-Modelle im Überblick

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Blackberry Priv - das erste Blackberry-Smartphone mit Android

Der Blackberry Priv ist das erste Blackberry-Smartphone, das auf Android statt auf das hauseigene Blackberry OS setzt. Der Vorteil: Nutzer haben so Zugriff auf den riesigen Android-App Store und können frei aus dem Play Store eigene Anwendungen installieren. Der Nachteil: Dieses Konzept verzichtet auf die kompletten Sicherheitsfunktionen, die über die Jahre ein fester Bestandteil der Blackberrys waren.

Um die Bedenken der Blackberry-Fans zu zerstreuen, hat Blackberry einige Freiheiten herausgehandelt: Die Priv-Smartphones erhalten etwa Sicherheitsupdates einmal im Monat, manchmal klappt das sogar schneller als bei den Google-eigenen Nexus-Geräten. Zudem wurde die Systemsoftware besonders gehärtet, der Priv war bereits in der ersten Version nicht anfällig für Exploits wie etwa StageFright.

Allerdings wurde der Priv zunächst mit dem Android OS 5.x ausgeliefert, der Grund dafür war wohl vor allem, dass das Gerät schnell in den Markt sollte. Inzwischen ist allerdings das Update auf Android 6.1 erhältlich und damit auch die erweiterten Funktionen für die Rechteverwaltung. Ähnlich wie bei Blackberry OS kann man einzelne Berechtigungen an- oder abschalten. Die vorinstallierte Applikation DTEK liefert den passenden Überblick und zeigt den allgemeinen Sicherheitsstandard.

Auf der Hardware-Seite kann der Priv sichtbar punkten: Es ist eins der wenigen Android-Smartphones, die eine vollwertige, ausziehbare Tastatur mitbringt. Nutzer können zwischen dem virtuellen Keyboard und der Tastatur jederzeit umschalten - gerade bei längeren Nachrichten macht Letztere oft mehr Sinn.

Das Innenleben entspricht einem Smartphone aus dem Jahr 2015, auch wenn die Kamera etwas hinter Consumer-Geräten wie etwa dem Samsung Galaxy S6 zurückstehen muss. Dennoch ist sie nicht schlecht, was vor allem an den hochwertigen Objektiven von Schneider-Kreuznach liegt.

Blackberry Hub von Blackberry 10 auf Android portiert

Beim Thema Software kommt es drauf an, von welcher Seite man kommt: Eingefleischte Blackberry-Fans werden zahlreiche Funktionen vermissen und einen abgespeckte Version des Hubs bemängeln. Android-Nutzer freuen sich dagegen über eine gelungene Mail-Oberfläche, die verschiedene Informationssysteme zusammenfasst (darunter etwa E-Mails, Twitter, Blackberry Messenger, WhatsApp oder Skype). Insgesamt ist der Blackberry Priv eher ein Arbeits- als ein Unterhaltungsgerät und auf den Einsatz im Unternehmen getrimmt. Dazu passt, dass keine Spiele oder unnötige Spam-Apps vorinstalliert sind, sich dafür aber neue E-Mails, Termine oder Notizen jederzeit vom rechten (gekrümmten) Bildschirmrand hereinziehen lassen.

Im Alltag ist der Blackberry Priv ein gutes Smartphone, das aber erst seit Android 6.1 richtig an die Blackberry-OS-Vorgänger anknüpfen kann. Die Akkulaufzeit liegt zwischen 1,5 und 2 Tagen, ein ziemlich guter Wert für aktuelle Smartphones. Arbeiten macht Spaß, die Inhalte wie E-Mails oder Webseiten laden schnell und lassen sich gut bearbeiten.

Der Blackberry Priv an sich ist ein ordentliches Android-Smartphone, dass sich entsprechend mit allen mobilen Verwaltungssystemen verbinden und von diesen steuern lässt. Das öffnet Blackberry den Markt in Firmen, die eigentlich nur Android- oder iOS eingerichtet sind. Beim Preis liegt der Priv noch immer über 600 Euro, ein recht stattlicher Preis, zumal es nur Vodafone und 1&1 mit einem Mobilfunkvertrag vertreiben. Bleibt zu hoffen, dass Blackberry den Priv weiter unterstützt und regelmäßig mit Aktualisierungen versorgt.

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