IT-ler im Zwist mit Marketing-Abteilungen

Social Software zwischen Mythos und Mogelpackung

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Sie kurbeln den Umsatz an, senken Kosten und bringen es auch noch fertig, aus launischen Konsumenten treue Kunden zu machen. Online-Communities gelten in der Marketing-Branche als neuer Heilsbringer. IT-ler sind dagegen skeptisch. Stress mit Social Software scheint programmiert.
Die Budget-Verteilung bei Social Software laut den Berechnungen von Forrester.
Die Budget-Verteilung bei Social Software laut den Berechnungen von Forrester.
Foto: Forrester

Beim Unternehmensberater McKinsey kann man sich gar nicht fassen vor Begeisterung: Web 2.0-Technologien revolutionierten die Beziehungen zum Kunden, heißt es im Trend-Bericht "Eight business technology trends to watch". Wer Blogs und Wikis in Entwicklung und Tests, Marketing und After-Sales-Produkte einbeziehe, erhalte mehr Informationen über Kundenverhalten und -bedürfnisse.

McKinseys Schlussfolgerung: Web 2.0 steigert die Kundenbindung, macht die Neukundengewinnung schneller und billiger und beschleunigt gar Innovations-Zyklen. Web 2.0, und der Kunde wird zum Innovator.

So eine Botschaft zündet. Schon meldet der Hersteller Epoq, 71 Prozent von 110 deutschen Top-Managern aus der Werbe-Branche schrieben Web 2.0 wachsende Bedeutung zu. Laut einer Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) setzen Unternehmen dabei vor allem auf Online Communities. Der wesentliche Vorteil liegt in der Erreichbarkeit, der Vernetzung untereinander und dem Kundenkontakt, so Jenny Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZEW.

So etwas kostet. Die Analysten von Forrester haben im "Global Enterprise Web 2.0 Market Forecast" ausgerechnet, dass der weltweite Markt für Web 2.0-Technologien im Jahr 2013 auf rund 4,6 Milliarden US-Dollar anschwellen dürfte. Zum Vergleich: Dieses Jahr sind es 764 Millionen Dollar.

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