MIT ehrt Professor der TU München

Tool gegen einfrierende Rechner

21.09.2010
Von Nicolas Zeitler
Ob bestimmte Abfragen ein Programm einfrieren lassen, kann ein neues Tool vorab prüfen. Entwickelt hat es der 32-jährige Andrey Rybalchenko von der TU München.
Der 32-jährige Informatik-Professor Andrey Rybalchenko könnte mit seiner Arbeit "die Welt verändern". So sieht es die Technology Review, das Magazin des MIT - und hat den Wissenschaftler deshalb zu einem der 35 einflussreichsten Jungforscher des Jahres gekürt.
Der 32-jährige Informatik-Professor Andrey Rybalchenko könnte mit seiner Arbeit "die Welt verändern". So sieht es die Technology Review, das Magazin des MIT - und hat den Wissenschaftler deshalb zu einem der 35 einflussreichsten Jungforscher des Jahres gekürt.
Foto: Prof. Andrey Rybalchenko, TU München

Davor, dass das bunte Windrad sich endlos dreht, sind selbst Spitzenforscher nicht sicher. Informatik-Professor Andrey Rybalchenko von der TU München saß erst vor wenigen Wochen wieder vor seinem Mac und wartete vergeblich darauf, dass der Rechner nach einem Mausklick den nächsten Arbeitsschritt abschließt. Dem 32-Jährigen könnte es durch seine Forschungsarbeit allerdings gelingen, dass solche Situationen künftig nicht mehr vorkommen.

Er lässt damit nicht nur gestresste Büroangestellte aufatmen, sondern hat auch einen Ausweg aus einem langjährigen Problem der Informatik gefunden. Rybalchenko erhält dafür am 22. September auf der Technik-Konferenz "EmTech@MIT" im amerikanischen Cambridge/Massachusetts die Auszeichnung "TR35". Die Technology Review, das Magazin des Massachusetts Institute of Technology (MIT), ehrt damit jedes Jahr 35 Wissenschaftler bis 35 Jahre. Das Schaffen der "jungen Innovatoren" habe das Potenzial, die Welt zu verändern, so die Begründung für den Preis.

Software-Fehlern ungeschützt ausgesetzt

Die Welt verändern durch weniger Fehler in Computer-Programmen - was zunächst hochtrabend klingt, erklärt der junge TU-Professor so: Die menschliche Zivilisation sei abhängig von Software. Ob im Auto-Airbag oder in Steuerungssystemen für Flugzeuge: "Unser Leben ist Software-Fehlern ungeschützt ausgesetzt", schreibt Rybalchenko.

Wer im Büro mit dem Rechner arbeitet, für den hat das Problem indes meist keine so dramatischen Konsequenzen: Nach dem Klick auf eine Schaltfläche oder dem Druck auf die Eingabetaste fängt beim Windows-PC die Sanduhr, beim Mac das Windrad an zu rotieren und hört nicht mehr auf. Mitten in einem Arbeitsschritt ist der Computer wie eingefroren. Der eine seufzt, der andere flucht - Informatiker wie Rybalchenko nennen das Ereignis trocken "Verletzung der Lebendigkeitseigenschaften".

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