Mobile Social Networking

Handy-Daten gehen unbemerkt an Dritte

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Wer über Handy auf Netzwerke wie Twitter und Facebook zugreift, bewegt sich auf unsicherem Gelände. Die Kombination von Standortinformationen, Geräte-Identizierung und Schlupflöchern bedroht die Privatsphäre, wie US-Forscher belegen.

Über GoogleStreetview und verletzte Privatsphäre redet sich streckenweise die ganze Republik die Köpfe heiß. Leider ist das nicht das einzige Datenschutzproblem in der in alle Richtungen vernetzten und überall kommunizierenden Welt. Wer twittert und flickrt und facebookt und auch über Handy in Social Networks unterwegs ist, gibt möglicherweise mehr persönliche Daten an Dritte preis, als ihm lieb und bewusst ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des in Massachusetts ansässigen Worcester Polytechnic Institute (WPI) und der Research-Abteilung von AT&T-Labs.

Wer weiß zum Beispiel Bescheid über den aktuellen Aufenthaltsort eines Nutzers, der sich mobil in ein Netzwerk einwählt? Diese und ähnliche Fragen sind brisanter als angenommen, haben die Forscher herausgefunden. Sie stießen auf diverse Lecks, durch die gegenüber Anbietern von Social Networking-Seiten freigegebene Daten in weitere Hände gelangen.

Insgesamt 20 Websites untersuchten die Wissenschaftler aus den USA: 13 Mobile Online Social Networks wie Brightkite, Flickr, Foursquare, Gowalla und Urbanspoon und sieben NetzwerkeNetzwerke wie FacebookFacebook, Linkedln, MySpace und TwitterTwitter, die ihren Usern auch Zugang über mobile Endgeräte gestatten. Ernüchterndes Resultat: Sämtliche 20 Seiten weisen in irgendeiner Form Sicherheitslücken auf. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

Es geht beispielsweise darum, dass von Usern gewählte Schutzeinstellungen zwar auf Rechnern funktionieren – aber nicht mehr beim Zugriff über Handy. Wer zum Beispiel seinen Aufenthaltsort über mobilen „Check In“ nur seinen Freunden im Netzwerk anzeigen lassen will, läuft Gefahr, dass unerwartet jeder angemeldete User diese Information bekommen kann.

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